Trumps Erbe? - Die Wahl von J.D. Vance als Vizepräsident
Mit der Ernennung von Ohios jungem Senator J.D. Vance als seinen Vizepräsidentschaftskandidaten hat Donald Trump ein klares Signal gesetzt: Er will den Kurs seiner Partei auf Jahrzehnte hinaus prägen. Am Montag gab Trump bekannt, dass Vance an seiner Seite ins Weiße Haus einziehen soll. Diese Entscheidung zeigt deutlich, dass Trump nicht nur auf eine weitere Amtszeit abzielt, sondern auch einen Erben für seine Bewegung in Stellung bringen möchte.
Ein mutiger Schritt
Häufig werden Vizepräsidenten ausgewählt, um verschiedene Wählerschichten oder Lager innerhalb der Partei anzusprechen. Doch Vance ist ein Trump-Republikaner durch und durch. Diese Wahl unterstreicht Trumps Absicht, seine politische Philosophie langfristig zu etablieren. Die Diskussionen darüber, ob es eine gefestigte Trump-Ideologie gibt, dauern an, aber immer mehr Organisationen versuchen, diese Lücke zu schließen.
Vance bei der NatCon4
Eine der prominentesten Plattformen für diese Ideologie ist die jährliche "National Conservatism Conference" (NatCon) in Washington DC. Hier sprach Vance vor wenigen Tagen als einer der Hauptredner. Die Teilnehmer waren sich einig: Illegale Migration stoppen, legale Einwanderung radikal reduzieren, weniger US-Militärinterventionen und -hilfen, mehr Zölle und einen Kulturkampf auch mit staatlichen Mitteln führen. Vance ist ein fester Bestandteil dieser Bewegung und war bereits vor seiner politischen Karriere im Gründungsbeirat von "American Moment", einer Organisation, die eine neue konservative Elite aufbauen will.
Ein konservatives Erbe
Am Stand von "American Moment" wurde Merchandise mit dem Konterfei von Vance neben Trump, Richard Nixon, Ronald Reagan, Pat Buchanan und Teddy Roosevelt verteilt. Vance gehört für sie zur "Rushmore Collection" und soll die Partei für Jahrzehnte prägen. Sharma, Geschäftsführer von "American Moment", bezeichnete Vance neben Trump als "unsere größte Inspiration".
Auswirkungen auf Deutschland
Eine Trump-Vance-Administration würde für Deutschland bedeuten, dass Amerika aufhören wird, den sicherheitspolitischen Babysitter für Europa zu spielen. Deutschland muss selbst aufrüsten und für seine eigene Verteidigung sorgen. Elbridge Colby, Ex-US-Vizeverteidigungsminister und Top-Kandidat für den Posten des Nationalen Sicherheitsberaters, betonte, dass es weniger Unterstützung für europäische Verbündete geben wird. Deutschland müsse seine Militärausgaben erhöhen und schnellstmöglich Streitkräfte bereitstellen.
Fokus auf Asien
Senator J.D. Vance sieht das genauso. Er erklärte, dass die USA nicht die industrielle Kapazität haben, um sich gleichzeitig auf China und die Ukraine zu konzentrieren. Eine chinesische Invasion Taiwans müsse verhindert werden, da dies katastrophale Auswirkungen auf die US-Wirtschaft hätte. Vance folgt damit Colbys Sicht und bezeichnete seine Nominierung als "visionäre Wahl".
Auch wenn die USA in der NATO bleiben, wird eine Trump-Vance-Regierung wohl nicht nur bei Rhetorik bleiben, sondern offen über Truppenabzüge und Ressourcen-Verlegungen sprechen. Die besten Verbündeten seien die, die sich selbst verteidigen können, so ein oft gehörter Satz bei der NatCon. Die Ampelregierung sollte sich daran ein Beispiel nehmen.
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