Tragisches Ende eines Whistleblowers: John Barnett von Boeing tot aufgefunden
Ein ehemaliger Mitarbeiter von Boeing, der mutig Missstände in der Produktion des Luftfahrtkonzerns an die Öffentlichkeit brachte, wurde am Wochenende in Charleston, South Carolina, tot in seinem Auto aufgefunden. Die tragischen Umstände des Todes von John Barnett werfen ein düsteres Licht auf die Situation von Whistleblowern und die Sicherheitskultur innerhalb der Luftfahrtindustrie.
Schockierende Nachricht für die Luftfahrtindustrie
John Barnett, einst Qualitätsmanager bei Boeing, der über 30 Jahre für den Konzern tätig war, wurde am Samstag tot aufgefunden. Laut dem Charleston County Coroner's Office deutet alles auf eine selbst zugefügte Schusswunde hin. Barnett, der 2017 in den Ruhestand ging, war in Charleston, um im Rahmen eines Rechtsstreits gegen Boeing juristische Interviews zu führen, berichtete die BBC unter Berufung auf seinen Anwalt.
Ein Whistleblower, der nicht geschwiegen hat
Im Jahr 2019 machte Barnett Schlagzeilen, als er in Artikeln der BBC und der New York Times seine Bedenken hinsichtlich der Qualitätskontrolle und Sicherheit in einem Boeing-Produktionswerk in South Carolina äußerte. Unter enormem Druck und in Eile, die 787 Dreamliner-Jets fertigzustellen, seien sicherheitsrelevante Aspekte vernachlässigt worden. Zu seinen Beobachtungen gehörten Metallspäne in der Nähe von elektrischen Flugsteuerungssystemen, die zu "katastrophalen" Ergebnissen führen könnten, sowie ernsthafte Probleme mit den Sauerstoffsystemen des 787 Dreamliner, die im Notfall bei 25% der Atemmasken versagen könnten.
Ignoriert und versetzt – das Schicksal eines Whistleblowers
Barnett, der seit 2010 als Qualitätsmanager im Werk in South Carolina tätig war, berichtete, dass er wiederholt seine Befunde seinen Vorgesetzten mitteilte, jedoch nicht gehört wurde. Stattdessen wurde er an ein anderes Werk versetzt. Dieses Schicksal ist bezeichnend für die Behandlung von Whistleblowern, die oft an den Rand gedrängt werden, wenn sie Missstände aufdecken.
Boeing in der Kritik
Die Nachricht von Barnetts Tod kommt zu einer Zeit, in der Boeing bereits wegen verschiedener Sicherheitsbedenken und Skandale in der Kritik steht. Das Unternehmen teilte in einer Stellungnahme mit, dass man über Barnetts Ableben bestürzt sei und den Angehörigen und Freunden sein Beileid ausspreche. Die Charleston City Police Department hat die Ermittlungen aufgenommen.
Ein Appell an die Verantwortung
Der Fall Barnett zeigt erneut, wie wichtig es ist, dass Unternehmen eine Kultur der Offenheit und des Respekts gegenüber denjenigen pflegen, die potenzielle Gefahren aufzeigen. Es ist eine Frage der moralischen und ethischen Verantwortung, Whistleblower zu schützen und sicherzustellen, dass ihre Bedenken ernst genommen werden, um das Leben von Menschen nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
Hilfe für Betroffene
Der tragische Vorfall erinnert uns daran, dass Menschen, die mit suizidalen Gedanken kämpfen, Hilfe benötigen. Es gibt verschiedene Anlaufstellen, wie die 988-Hotline, die rund um die Uhr erreichbar ist, oder die Crisis Text Line, die über die Nummer 741741 kostenlose und vertrauliche Unterstützung per Textnachricht bietet.
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, mit suizidalen Gedanken zu kämpfen haben, zögern Sie nicht, Hilfe zu suchen. Es ist ein Zeichen von Stärke, Unterstützung anzunehmen, und es gibt Menschen, die bereit sind, zu helfen.
- Themen:
- #Insolvenzen
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik