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16.10.2024
13:53 Uhr

Job-Kahlschlag bei ZF: 1800 Arbeitsplätze in Saarbrücken bedroht

Job-Kahlschlag bei ZF: 1800 Arbeitsplätze in Saarbrücken bedroht

Ein massiver Stellenabbau droht einem der größten Arbeitgeber in Saarbrücken. Der Autozulieferer ZF hat angekündigt, bis Ende nächsten Jahres 1800 Arbeitsplätze am Standort Saarbrücken zu streichen. Sollte sich die Auftragslage nicht verbessern, könnten bis 2028 sogar 4500 Jobs wegfallen – nahezu die Hälfte der aktuellen Belegschaft.

Schlechte Auftragslage und düstere Aussichten

Die Führungskräfte des Unternehmens seien bereits informiert worden. Am Mittwoch soll der Betriebsrat die Belegschaft über die bevorstehenden Maßnahmen in Kenntnis setzen. Der Stellenabbau ist Teil eines bereits Ende Juli angekündigten Plans, der den Wegfall von bis zu 14.000 Stellen in Deutschland in den nächsten vier Jahren vorsieht. Am Standort Saarbrücken, wo Automatikgetriebe produziert werden, sind derzeit rund 10.000 Menschen beschäftigt, was ZF zu einem der größten Arbeitgeber im Saarland macht.

Elektromobilität und ihre Tücken

Saarbrücken ist laut ZF der einzige Standort, an dem Getriebe für Autos mit Verbrennermotoren, Hybridfahrzeuge und Elektroautos hergestellt werden können. Doch aufgrund eines Einbruchs bei den Aufträgen seien die Anlagen nicht ausgelastet. Besonders betroffen vom angekündigten Stellenabbau sind Beschäftigte mit befristeten Arbeitsverträgen.

Wirtschaftsminister sieht globalen Wettbewerb als Ursache

Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) erklärte gegenüber dem SR, dass der Stellenabbau das Resultat der weltweiten Wettbewerbssituation auf dem E-Automarkt sei. „Umso dringender müssen wir jetzt auf Bundes- und auf EU-Ebene dafür sorgen, dass die Nachfrage wieder anzieht“, so Barke. Zwischen der IG Metall und der Geschäftsführung von ZF sei für Freitag ein Gespräch geplant.

Landesregierung will Standort stärken

Die Landesregierung hat mit ZF vereinbart, den Standort Saarbrücken zum Leitwerk für Elektromobilität zu machen. Dafür soll ein dreistelliger Millionen-Betrag bereitgestellt werden. Diese Investition könnte der Region langfristig helfen, sich im Bereich der Elektromobilität zu etablieren und möglicherweise neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Die Entwicklungen bei ZF werfen jedoch ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen die deutsche Automobilindustrie gegenübersteht. Während die Politik weiterhin auf die Elektromobilität setzt, zeigen sich immer mehr Schwierigkeiten in der Umsetzung und Akzeptanz dieser Technologie. Es bleibt abzuwarten, ob die Maßnahmen der Bundesregierung und der EU ausreichen werden, um die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu steigern und somit die Arbeitsplätze zu sichern.

Die Situation in Saarbrücken ist ein weiterer Beweis dafür, dass die wirtschaftspolitischen Entscheidungen der aktuellen Bundesregierung, insbesondere der Grünen, dringend hinterfragt werden müssen. Die Zukunft der deutschen Industrie und die Sicherheit der Arbeitsplätze hängen von einer klaren und zukunftsorientierten Strategie ab, die nicht nur auf kurzfristige Trends setzt, sondern auch die traditionellen Stärken des Landes berücksichtigt.

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