Henkel schließt Werk in Ostdeutschland: Ein weiterer Schlag für die deutsche Industrie
Der deutsche Großkonzern Henkel hat angekündigt, sein Werk in Heidenau, Sachsen, bis Ende des Jahres zu schließen. Diese Nachricht kommt nur zwei Monate nachdem CEO Carsten Knobel versicherte, dass keine Werke in Deutschland geschlossen würden. Die Entscheidung betrifft das einzige Henkel-Werk in Ostdeutschland und führt zur Entlassung aller 40 Mitarbeiter.
Widersprüchliche Aussagen und enttäuschte Mitarbeiter
Im Sommer hatte Knobel noch betont, dass Werkschließungen in Deutschland nicht geplant seien. Diese Aussage steht nun im Widerspruch zur aktuellen Entwicklung. Auf Anfrage des Handelsblatts erklärte Henkel, dass die Schließung des Werks in Heidenau bereits seit Frühjahr 2023 intern kommuniziert worden sei. Die Öffentlichkeit wurde jedoch erst jetzt informiert.
Schwierige wirtschaftliche Bedingungen
Das Werk in Heidenau, das Klebstoffe für die Möbelindustrie produziert, ist eines der energieintensivsten Werke von Henkel. Die Produktion soll künftig in ein größeres Werk in Bopfingen, Baden-Württemberg, sowie nach Ungarn verlagert werden. Insider bezweifeln jedoch, dass die Qualität der Produkte bei der Verlagerung beibehalten werden kann.
Henkel in der Krise: Umstrukturierungen und Werksschließungen
Henkel befindet sich seit Frühjahr 2022 in einem umfassenden Umstrukturierungsprozess. Das Unternehmen hat bereits das Wasch- und Reinigungsmittelgeschäft mit der Kosmetiksparte zur Einheit „Consumer Brands“ zusammengelegt, um Kosten zu sparen. Auch das Werk in Viersen, Nordrhein-Westfalen, wurde verkauft. Diese Maßnahmen sollen die Effizienz steigern und die Margenschwäche des Unternehmens bekämpfen.
Politische und wirtschaftliche Implikationen
Die Schließung des Werks in Heidenau wirft ein Schlaglicht auf die schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen in Deutschland. Die Energiekrise und die hohen Produktionskosten setzen der deutschen Industrie stark zu. Die Entscheidung von Henkel zeigt, dass selbst große Konzerne gezwungen sind, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Kritik an der deutschen Wirtschaftspolitik
Die Schließung des Werks in Heidenau könnte auch als Indikator für die gescheiterte Wirtschaftspolitik der deutschen Bundesregierung gesehen werden. Die hohen Energiekosten und die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen es für Unternehmen immer schwieriger, in Deutschland zu produzieren. Kritiker werfen der Ampelregierung vor, durch ihre Politik die Deindustrialisierung des Landes voranzutreiben.
Fazit
Die Schließung des Henkel-Werks in Heidenau ist ein weiterer Rückschlag für die deutsche Industrie. Sie zeigt die gravierenden Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen auf die Unternehmen im Land. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf diese Entwicklungen reagieren wird und welche Maßnahmen sie ergreifen wird, um die deutsche Industrie zu unterstützen und Arbeitsplätze zu sichern.
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