Frankreich-Wahl: Rechtspopulisten von Le Pen klar vorn! Schock für Macron
In der ersten Runde der vorgezogenen Parlamentswahl in Frankreich liegt das rechtsnationale Rassemblement National (RN) ersten Hochrechnungen zufolge vorne und kommt auf etwa 34 Prozent der Stimmen. Das Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron landet mit 21 Prozent noch hinter dem Linksbündnis Nouveau Front Populaire (28 %) auf Platz drei. Wie viele Sitze die Blöcke in der Nationalversammlung bekommen, wird aber erst in Stichwahlen am 7. Juli entschieden.
Macrons verzweifelter Aufruf zu einem Bündnis
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat angesichts des Wahlsiegs der Rechtspopulisten zu einem breiten Bündnis aufgerufen. „Angesichts des Rassemblement National ist es nötig, ein breites, demokratisches und republikanisches Bündnis für die zweite Wahlrunde zu bilden“, erklärte Macron nach Angaben des Elysée-Palastes am Sonntag.
Der französische Präsident hatte die Nationalversammlung nach der klaren Schlappe seiner Liberalen bei der Europawahl und dem haushohen Sieg des Rassemblement National von Marine Le Pen aufgelöst und Neuwahlen der französischen Parlamentskammer in zwei Durchgängen angekündigt.
Le Pen will „absolute Mehrheit“ in ganz Frankreich
In der ersten Runde der Parlamentswahl am heutigen Sonntag setzten rund 70 Prozent der Stimmberechtigten ihr Kreuz – eine außergewöhnlich hohe Wahlbeteiligung. Staatschef Macron hoffte, bei der Wahl die relative Mehrheit seines Mitte-Lagers in der Nationalversammlung auszubauen. Jetzt ist seine Partei nur auf Platz drei gelandet.
Marine Le Pens Partei malt sich derweil Chancen auf eine Mehrheit in der Parlamentskammer und den Posten des Premierministers aus. Auch das neue Linksbündnis aus Grünen, Sozialisten, Kommunisten und Linkspartei strebt einen Regierungswechsel an.
„Die Franzosen hätten ihren Willen gezeigt, die Seite von sieben Jahren verachtender und zersetzender Macht Macrons umzuschlagen“, sagte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde. Sie rief die Franzosen außerdem dazu auf, dem RN im zweiten Wahlgang „die absolute Mehrheit“ für ihre Partei zu geben.
Stichwahlen am 7. Juli vielerorts entscheidend
Die wenigsten der 577 Sitze werden im ersten Durchgang vergeben. Die zweite und entscheidende Wahlrunde findet in einer Woche, am 7. Juli, statt. Um Macrons Präsidentenamt geht es bei dem Votum nicht.
Während bei der regulären Parlamentswahl vor zwei Jahren gerade einmal fünf Sitze in der ersten Runde errungen wurden, könnten dem Umfrageinstitut Ipsos zufolge dieses Mal bereits 80 bis 90 Sitze direkt gewonnen werden. Grund dafür sei die höhere Wahlbeteiligung und eine stärkere Konzentrierung auf die drei politischen Bündnisse.
Sollte ein anderer Block als Macrons Mitte-Lager die absolute Mehrheit erlangen, wäre Macron de facto gezwungen, einen Premier aus dessen Reihen zu ernennen. Macrons Macht würde deutlich schrumpfen, der Premier würde wichtiger.
Unruhen erwartet
Die Sicherheitskräfte in Frankreich haben sich darauf eingerichtet, dass es bereits am Abend der ersten Wahlrunde in einigen Großstädten des Landes zu Unruhen kommen könnte. In Paris versammelten sich linke und linksextreme Demonstranten nach der Bekanntgabe der ersten Hochrechnungen am Place de la République.
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