Bundeswehr-General warnt vor möglichem Angriff auf NATO-Gebiet
In einem alarmierenden Interview hat Generalleutnant Jürgen-Joachim von Sandrart, der bei der NATO für die taktische Führung von Landoperationen verantwortlich ist, seine Besorgnis über einen möglichen Angriff Russlands auf NATO-Gebiet geäußert. Von Sandrart betonte, dass Moskau das Potenzial habe, einen weiteren Konflikt zu entfachen, und warnte, dass die Bedrohung mit jedem Tag wachse.
Russlands Bedrohung wächst täglich
Von Sandrart erklärte gegenüber der "Welt", dass "längst nicht alle Kräfte Russlands in der Ukraine gebunden" seien. Er betonte, dass es ein existenzieller Fehler wäre, Russland zu unterschätzen. "Diese Bedrohung ist existent. Und sie wächst mit jedem Tag", warnte der General. Er forderte eine konsequente Aufrüstung des Westens, um einen weiteren Krieg mit Russland zu verhindern.
Verteidigungsbereitschaft der NATO
Obwohl die NATO an der Nordost-Flanke aktuell verteidigungsbereit sei, betonte von Sandrart, dass die Bedrohung automatisch zunehme, wenn Russland weitere Ressourcen freimachen könnte. "In dem Maße aber, wie Russland weitere Ressourcen frei machen könnte, weil es zum Beispiel in der Ukraine von Angriff auf Verteidigung der besetzten Gebiete umschalten würde, erhöht sich für andere Flanken und Fronten automatisch die Bedrohung", sagte er. Deswegen sei es dringend notwendig, nachzulegen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Von Sandrart betonte, dass es sich um einen Wettlauf gegen die Zeit handele: "Wir müssen vorbereitet sein, bevor Russland rekonstituiert ist." Er forderte, die Zeit ohne offenen Konflikt zu nutzen, um kriegstauglich zu werden, was am Ende den Krieg verhindern könne.
Warnung des Chefs der Münchner Sicherheitskonferenz
Auch der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, warnte vor einem Angriff Russlands auf das Bündnisgebiet der NATO. Heusgen unterstellte Putin Gelüste auf das Baltikum und sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" und dem Bonner "General-Anzeiger": "Er hat das ja angekündigt! Er will die Sowjetunion wiederherstellen; dazu gehörte das Baltikum. Wenn wir ihn lassen, wird er weitermachen."
Putins Drohungen und das atomare Aufrüsten
Heusgen warnte auch vor den Andeutungen Putins über einen möglichen Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg. "Putin ist ein Meister im Schüren von Ängsten. Dies ist die Absicht hinter seinen Andeutungen und den Drohungen, die er sein Umfeld ausstoßen lässt", sagte Heusgen. Zugleich beobachte er ein neues atomares Aufrüsten, was angesichts der Tatsache, dass viel Geld etwa zur Bekämpfung des Klimawandels fehle, "sehr traurig" sei.
Die Aussagen von Generalleutnant von Sandrart und Christoph Heusgen verdeutlichen die wachsende Bedrohung durch Russland und die dringende Notwendigkeit, die Verteidigungsbereitschaft der NATO zu erhöhen. Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Entscheidungsträger diese Warnungen ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit in Europa zu gewährleisten.
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