Automobilkrise trifft Franken hart: Traditionsunternehmen Oechsler streicht Hunderte Arbeitsplätze
Die anhaltende Krise in der deutschen Automobilindustrie fordert nun auch in Mittelfranken ihren Tribut. Der renommierte Automobilzulieferer Oechsler kündigte kurz vor den Weihnachtsfeiertagen einen massiven Stellenabbau an. Fast 200 Mitarbeiter an den Standorten Ansbach und Weißenburg müssen um ihre Arbeitsplätze bangen.
Dramatische Einschnitte an traditionsreichen Standorten
Besonders bitter ist die Situation in Ansbach, wo 115 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Der Standort Weißenburg muss mit einem Abbau von 70 Stellen rechnen. Diese Maßnahmen sind Teil eines umfassenden Transformationsprogramms mit dem bezeichnenden Namen "Be:Focused". Seit Februar dieses Jahres hat das Unternehmen damit bereits 260 Vollzeitstellen abgebaut - ein deutliches Zeichen für die prekäre Situation in der deutschen Automobilbranche.
Grüne Transformation fordert erste Opfer
Die dramatische Entwicklung bei Oechsler könnte als Vorbote für weitere Verwerfungen in der deutschen Automobilindustrie gesehen werden. Die von der Ampelregierung forcierte Transformation hin zur E-Mobilität stellt viele traditionelle Zulieferer vor existenzielle Herausforderungen. Bereits im Oktober musste das Unternehmen Kurzarbeit einführen - nun folgt der nächste schmerzhafte Einschnitt.
"Wir bedauern außerordentlich, dass die Anpassungen zu dem Stellenabbau in dieser Größenordnung führen müssen"
Mit diesen Worten kommentierte Karl Ostler, Sprecher des Vorstandes der Oechsler AG, die dramatische Entwicklung. Zwischen den Zeilen lässt sich die Verzweiflung der Unternehmensführung deutlich herauslesen.
Unsichere Zukunft für betroffene Mitarbeiter
Die konkrete Umsetzung des Stellenabbaus bleibt vorerst unklar. Zwar betont Produktionsvorstand Alexander Wortberg den Wunsch, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, kann diese jedoch nicht ausschließen. Den betroffenen Mitarbeitern sollen Anfang des neuen Jahres "faire Lösungen" für das Ausscheiden aus dem Unternehmen angeboten werden.
Hoffnungsschimmer für Auszubildende
Immerhin: Die Auszubildenden am Standort Ansbach können ihre Ausbildung wie geplant abschließen. Für die Azubis in Weißenburg werden "individuelle Lösungen" in Aussicht gestellt. Ein schwacher Trost angesichts der dramatischen Gesamtsituation.
Düstere Aussichten für den Industriestandort Deutschland
Der Fall Oechsler zeigt exemplarisch die Probleme der deutschen Industriepolitik. Während andere Länder ihre heimische Industrie gezielt unterstützen, scheint die deutsche Politik die traditionellen Industriezweige durch überbordende Regulierung und ideologiegetriebene Transformationsziele systematisch zu schwächen. Die Leidtragenden sind die Arbeitnehmer und ihre Familien, die nun kurz vor Weihnachten um ihre berufliche Zukunft bangen müssen.
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