Weltbank-Präsident Ajay Banga äußert sich gelassen zur möglichen Wiederwahl von Donald Trump
In einem überraschenden Interview mit Reuters hat Weltbank-Präsident Ajay Banga seine Gelassenheit über eine mögliche Wiederwahl von Donald Trump zum Ausdruck gebracht. Trotz der bekannten kritischen Haltung vieler Ökonomen im Lager Trumps gegenüber der Weltbank, sieht Banga positive Aspekte in der Zusammenarbeit mit dem ehemaligen US-Präsidenten.
Trump und die Kapitalerhöhung der IBRD
Banga erinnerte daran, dass Trump während seiner Amtszeit einer Kapitalerhöhung der Internationalen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (IBRD) zugestimmt habe. Dies sei ein klares Zeichen dafür, dass Trump die Vorteile der Weltbank erkenne, insbesondere in Bezug auf die Hebelwirkung von Entwicklungskrediten. Die USA sind der größte Kreditgeber der Weltbank, und Trumps Unterstützung habe eine bedeutende Rolle gespielt.
Die Mission der Weltbank
Ajay Banga betonte, dass die Mission der Weltbank, Entwicklung in verschiedenen Teilen der Welt zu fördern, über einzelne Regierungswechsel hinausgehe. Auch wenn Trump sich häufig kritisch über multilaterale Institutionen und ihre Bemühungen im Kampf gegen den Klimawandel geäußert habe, verstehe er dennoch den Wert der Weltbank für die Politik seiner Regierung.
Konservative Forderungen nach einem Weltbankaustritt
Unter konservativen Republikanern wird ein Austritt der USA aus der Weltbank und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) gefordert. Banga wies jedoch darauf hin, dass Trump die Hebelwirkung von Entwicklungskrediten zur Schaffung von Mehrwert für US-Investitionen erkannt habe. Diese Kredite könnten dazu beitragen, neue Märkte für amerikanische und andere internationale Unternehmen zu erschließen.
Entwicklungskredite und ihre Vorteile
Trump habe erkannt, dass es nur wenige andere Institutionen gebe, die einen Dollar an Regierungsgeldern nehmen und ihn vervier- oder verzehnfachen könnten, um Entwicklungskredite zu vergeben. Dies sei nicht nur für amerikanische Unternehmen vorteilhaft, sondern auch für europäische und indische Unternehmen, da es die gewünschten Verbindungen schaffe.
Verhinderung von Migrations- und Flüchtlingskrisen
Die Arbeit der Weltbank zur Schaffung von Arbeitsplätzen in den kreditnehmenden Ländern könne auch dazu beitragen, künftige Migrations- und Flüchtlingskrisen zu verhindern, so Banga. Der in Indien geborene US-Bürger und ehemalige CEO von Mastercard betonte, dass die richtige Entwicklungsarbeit im Ausland Märkte für amerikanische Unternehmen öffnen könne, was letztlich allen Beteiligten zugutekomme.
Bangas Nominierung durch Joe Biden
Ajay Banga wurde von US-Präsident Joe Biden für das Amt des Weltbankpräsidenten nominiert. Seine Aussagen im Interview mit Reuters zeigen, dass er trotz der politischen Unterschiede die Vorteile einer Zusammenarbeit mit Trump erkennt und die langfristigen Ziele der Weltbank im Blick behält.
Insgesamt vermittelt Banga ein Bild der Stabilität und Kontinuität, das über parteipolitische Differenzen hinausgeht. Die Weltbank bleibt ein zentraler Akteur in der globalen Entwicklungsarbeit, unabhängig von den politischen Winden, die in Washington wehen.
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