Trumps Medienfirma erlebt Börsen-Hochflug: Kritiker warnen vor Scheinriese
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat einmal mehr Schlagzeilen gemacht, diesmal an der Börse. Seine Medienfirma, die Trump Media and Technology Group, erlebte einen fulminanten Börsenstart unter dem Kürzel DJT, der Trump an einem einzigen Tag einen Papiergewinn von 1,2 Milliarden Dollar bescherte. Doch hinter dem glänzenden Schein verbergen sich laut Finanzexperten besorgniserregende Zahlen und fragwürdige Akteure. In einem Markt, der von Solidität und Vertrauen lebt, scheint Trumps neuestes Unternehmen auf wackeligen Füßen zu stehen.
Ein Börsentag, der Trumps Kasse klingeln lässt
Am Tag des Börsenstarts schoss die Aktie des Unternehmens, das bisher keine nennenswerten Einnahmen verzeichnen kann, um mehr als 40 Prozent in die Höhe. Zum Handelsschluss stand sie bei 57,99 Dollar, was einem Börsenwert von 2,15 Milliarden Dollar entsprach. Als Hauptaktionär mit 58 Prozent der Anteile konnte Trump sich über einen immensen Wertzuwachs freuen. Doch die Frage, die sich kritische Beobachter und Experten stellen, ist, ob dieser Wertzuwachs nachhaltig sein kann.
Experten zweifeln an Zukunftsaussichten
Die Zweifel der Finanzexperten gründen sich nicht nur auf die schwindende Nutzerzahl von Trumps Social-Media-Plattform Truth Social, sondern auch auf die enttäuschenden Umsatzzahlen und die daraus resultierenden Verluste. Diese lassen auf ein geringes Interesse von Sponsoren und somit auf ausbleibende Werbeeinnahmen schließen. Börsenexperte Adam Lashinsky beispielsweise warnt potenzielle Aktionäre und hebt hervor, dass ein Unternehmen, das bei einem Umsatz von 3,4 Milliarden Dollar einen Verlust von 49 Millionen Dollar verzeichnet, keine fünf Milliarden Dollar wert sei.
Die Akteure hinter Trump Media in der Kritik
Die Trump Media and Technology Group und die Akteure dahinter stehen ebenfalls im Zentrum der Kritik. Der ehemalige Präsident selbst, mit seiner Vergangenheit von Pleiten und rechtlichen Auseinandersetzungen, sowie die Ernennung des ehemaligen Kongressabgeordneten Devin Nunes als Vorstandschef von Truth Social, der ebenfalls den Wahlsieg von Präsident Joe Biden leugnet, werfen Fragen nach der Seriosität des Unternehmens auf.
Die Entstehungsgeschichte des Börsengangs durch die Fusion mit der Special Purpose Acquisition Company (SPAC) Digital World Acquisition Corporation (DWAC) trägt ebenfalls nicht zur Vertrauensbildung bei. Patrick Orlando, der ehemalige Chef von DWAC und zugleich Leiter eines in den Cayman Islands registrierten chinesischen Unternehmens, verstärkt die Skepsis.
Trump-Anhänger kaufen trotz Warnungen
Trotz aller Warnungen und Zweifel haben die treuesten Anhänger des früheren Präsidenten am ersten Tag Aktien gekauft. Trump selbst muss jedoch noch auf die Realisierung seines Gewinns warten, da Aktienverkäufe zunächst vom Vorstand genehmigt werden müssen. Finanzexperten halten es für möglich, dass die Aktie bis dahin bereits wieder abgestürzt sein könnte.
Kommentar: Ein Scheinriese am Horizont?
Die Begeisterung für die DJT-Aktie könnte sich als kurzfristiges Phänomen erweisen. Die Diskrepanz zwischen der Marktbewertung und den tatsächlichen Fundamentaldaten des Unternehmens lässt Zweifel aufkommen, ob Trumps Medienfirma jemals ein profitabler Konzern sein wird. In einer Zeit, in der Investoren zunehmend auf nachhaltige Werte setzen, erscheint der Börsenerfolg von Trumps Unternehmen wie der Aufstieg eines Scheinriesen – beeindruckend in der Theorie, aber ohne solide Basis in der Realität.
Die Entwicklung erinnert an eine Meme-Aktie, die auf einem Hype basiert und deren Wert schnell wieder fallen könnte. Die Investoren, die dem Charme des ehemaligen Präsidenten erlegen sind, könnten sich bald mit wertlosen Papieren wiederfinden. Die deutsche Wirtschaft und Anleger sollten sich an solchen spekulativen Exzessen kein Beispiel nehmen und stattdessen auf echte Werte wie solide Unternehmen und Edelmetalle setzen, die Stabilität und Sicherheit in unsicheren Zeiten bieten.
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