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15.10.2024
05:52 Uhr

Stellenabbau bei Brose: Ein weiteres Opfer der Automobilkrise

Stellenabbau bei Brose: Ein weiteres Opfer der Automobilkrise

Der Coburger Automobilzulieferer Brose kündigte jüngst an, rund 1.000 Arbeitsplätze abbauen zu müssen. Diese Entscheidung, die vor allem die Werke des Familienunternehmens betrifft, ist eine direkte Folge der mangelnden Auslastung der hochautomatisierten Fertigungsanlagen.

Ursachen und Hintergründe

Michael Stoschek, der Verwaltungsratsvorsitzende von Brose, erklärte gegenüber der FAZ: „Unsere Werke mit ihren hochautomatisierten Fertigungsanlagen sind nicht ausgelastet.“ Diese Aussage verdeutlicht die schwierige Lage, in der sich das Unternehmen befindet. Um die Effizienz zu steigern und die Kosten zu senken, sieht sich Brose gezwungen, Hierarchien abzubauen und die Führungsspannen zu vergrößern. Dies bedeutet konkret, dass 950 Stellen in der Administration an Hochlohnstandorten gestrichen werden.

Brose, das weltweit rund 32.000 Mitarbeiter beschäftigt und zuletzt einen Umsatz von acht Milliarden Euro erzielte, ist vollständig in Familienbesitz. Die Familien Stoschek und Volkmann tragen das gesamte wirtschaftliche Risiko allein. Allerdings signalisierte Stoschek, dass man in Zukunft offen für Partner sei, um die Last zu teilen.

Eine Branche in der Krise

Brose ist bei weitem nicht das einzige Unternehmen, das unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation leidet. Die Automobilzuliefererbranche steckt tief in der Krise. Zuletzt kündigte das Unternehmen Bertrandt den Abbau von 1.200 Stellen an. Auch andere Zulieferer wie Schaeffler und ZF aus Friedrichshafen mussten ähnliche Maßnahmen ergreifen. ZF plant, bis zu 14.000 Stellen zu streichen.

Die Liste der betroffenen Unternehmen ist lang. Der Maschinenbauer J.G. Weisser Söhne, die thüringische AE-Group und die Federnfabrik Erwin Lutz meldeten Insolvenz an. Der Göppinger Pressen-Hersteller Schuler und der hessische Zulieferer Castwerk kündigten ebenfalls Stellenabbau oder Betriebseinstellungen an.

Die Auswirkungen auf die Automobilindustrie

Die Krise bei den Zulieferern spiegelt die allgemeine wirtschaftliche Lage wider, die auch die großen Autohersteller trifft. Volkswagen, Mercedes-Benz und BMW mussten in den letzten Monaten schlechte Nachrichten verkünden. Besonders alarmierend ist, dass Volkswagen Anfang September erstmals betriebsbedingte Kündigungen und Werksschließungen in Betracht zog.

Fazit

Die aktuelle Situation zeigt deutlich, wie stark die Automobilbranche und ihre Zulieferer unter Druck stehen. Der Stellenabbau bei Brose ist ein weiteres Zeichen dafür, dass die wirtschaftliche Lage in Deutschland ernst ist. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche weiteren Maßnahmen notwendig sein werden, um die Krise zu bewältigen.

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