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17.12.2024
10:35 Uhr

Schwedische Energieministerin rechnet mit deutscher Energiepolitik ab - Habeck in der Kritik

Schwedische Energieministerin rechnet mit deutscher Energiepolitik ab - Habeck in der Kritik

Die schwedische Energieministerin Ebba Busch hat die deutsche Energiepolitik mit deutlichen Worten kritisiert und fordert eine grundlegende Reform des deutschen Strommarktes. Im Zentrum ihrer Kritik steht vor allem Wirtschaftsminister Robert Habeck, dem sie vorwirft, die physikalischen Realitäten zu ignorieren.

Forderung nach Strompreiszonen in Deutschland

Die schwedische Ministerin drängt auf eine Aufteilung des deutschen Strommarktes in verschiedene Preiszonen. Eine solche Zone in Norddeutschland würde nach ihrer Einschätzung die negativen Auswirkungen der deutschen Hochpreisstrategie auf den schwedischen Strommarkt deutlich reduzieren. Als Gegenleistung stellt sie den Bau eines Untersee-Stromkabels zwischen beiden Ländern in Aussicht.

Scharfe Kritik an deutscher Blockadehaltung

Besonders kritisch sieht Busch die deutsche Position beim Ausbau der Kernenergie in Europa. "Es ist eine Sache, dass die Deutschen selbst keine Atomkraft wollen, eine andere ist es jedoch, andere Staaten am Zugang zu diesen Mitteln zu hindern", wird die Christdemokratin zitiert. Diese Haltung bezeichnet sie als scheinheilig.

Physikalische Realitäten nicht verhandelbar

Kein Wille der Welt kann die Grundregeln der Physik außer Kraft setzen, nicht einmal Doktor Robert Habeck.

Mit dieser pointierten Aussage bringt die schwedische Ministerin ihre Frustration über die deutsche Energiepolitik zum Ausdruck. Sie kritisiert dabei besonders die einseitige Fokussierung auf erneuerbare Energien, die zu erheblichen Preissteigerungen und Instabilitäten im Stromnetz führe.

Konkrete Auswirkungen der deutschen Energiewende

Die Folgen der deutschen Energiepolitik wurden kürzlich bei einer Dunkelflaute deutlich, als die Strompreise in Deutschland auf bis zu 936 Euro pro Megawattstunde hochschnellten. Diese Preisexplosion wirkte sich auch auf den schwedischen Markt aus. Busch betont, es sei nicht hinnehmbar, dass schwedische Verbraucher für deutsche politische Entscheidungen zahlen müssten.

Europäische Dimension der Problematik

Die europäische Energiebehörde ACER hatte bereits 2022 eine Aufteilung des deutschen Strommarktes empfohlen. Dass diese Empfehlung bisher ignoriert wurde, zeigt nach Ansicht von Beobachtern die ideologische Verhärtung in der deutschen Energiepolitik.

Die Debatte offenbart einmal mehr die tiefgreifenden Differenzen in der europäischen Energiepolitik. Während Länder wie Schweden auf einen ausgewogenen Energiemix mit stabiler Grundlast setzen, verfolgt Deutschland einen Sonderweg, dessen Auswirkungen zunehmend auch die Nachbarländer zu spüren bekommen.

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