Verbrenner-Aus der EU: Keine Verbrennungsmotoren ab 2035?
Das Aus für Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union ab 2035 hat hohe Wellen geschlagen. Doch wird das Verbrenner-Aus für Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren tatsächlich kommen? Wir haben folgend einen Blick auf die aktuelle Rechtslage sowie die damit verbundenen Diskussion geworfen und geben schlussendlich eine Prognose ab.
Aus der Verbrennungsmotoren ab 2035 beschlossen
Das Aus für Diesel- und Benzinfahrzeuge gehört zu den Leitlinien der grünen Politik in Europa. Nach jahrzehntelangem Kampf haben die grünen Ideologen im Europäischen Parlament ihre Vorstellungen durchgesetzt. Das Verbrenner-Aus für 2035 ist beschlossen. In dem EU-Gesetz heißt es, dass ab 2035 keine Fahrzeuge mehr zugelassen werden dürfen, die Treibhausgase ausstoßen. Schon bis 2030 soll der CO2-Ausstoß im Verkehr um 55 Prozent gesenkt werden.
Ab wann gilt das Aus der Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union? Die Europäische Union hat im März 2023 das endgültige Verbot für Verbrennungsmotoren ab 2035 beschlossen. Stand heute dürfen ab 2035 keine Neuwagen mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr zugelassen werden. Mittlerweile gibt es aber immer mehr Stimmen aus Politik und Wirtschaft, die entweder eine komplette Abkehr vom Verbrenner-Aus oder zumindest eine zeitliche Verschiebung fordern. Momentan erscheint noch alles offen. |
Auch wenn die Pläne der EU die Wirtschaft vor große Herausforderungen stellen, zeigt die Realität hier wieder einmal, dass sie mit Wunschdenken nicht an ihr vorbeikommen. Das Verbrenner-Aus ist, wie u.a. das sog. Heizungsgesetz ebenfalls, ein bürokratisches Monstrum, das die EU ihren Mitgliedsstaaten aufbürdet – und den Wirtschaftsstandort Deutschland gefährdet. Darüber hinaus befeuert die Politik der Ampelregierung die negativen Entwicklungen im Land. Unter diesen Vorzeichen ist eine Vorbereitung auf eine noch schwieriger werdende wirtschaftliche Lage geboten.
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Deutschland setzt Änderungen durch
Die Richtlinie sah ursprünglich vor, dass der Fokus im europäischen Verkehr vollkommen auf die E-Mobilität ausgerichtet wird. Dem deutschen Bundesverkehrsminister Volker Wissing ist es gelungen, eine Änderung durchzusetzen. E-Fuels sollen auch nach 2035 erlaubt sein. Dies heißt, dass die Fahrzeuge weiter mit Benzin, Diesel und/oder Wasserstoff betankt werden dürfen, wenn die Kraftstoffe klimaneutral und CO2-neutral hergestellt wurden. Mit dem von Volker Wissing erreichten Kompromiss wurde ein Teil Technologieoffenheit gewahrt, wobei die E-Fuels derzeit weder rentabel noch marktfähig sind.
FAQs – nach aktuellen Rechtsstand
Das Aus der Verbrennungsmotoren in der Europäischen Union hat für heftige Diskussion gesorgt. Gerade unter den Verbrauchern sind einige wichtige Fragen aufgetaucht. Einen Teil der häufig gestellten Fragen zum Verbrenner-Aus in der EU haben wir zusammengefasst.
Was besagt der E-Fuels-Kompromiss genau?
Rechtlich ist der E-Fuels-Kompromiss eine heikle Angelegenheit. Ein Neuwagen müsste – so die Vorschriften der EU – erkennen, wenn er mit fossilem Benzin oder Diesel betankt wurde. Das E-Fuels Auto müsste den Motor daraufhin automatisch abschalten. Wie die Idee vom Europäischen Parlament praktisch umgesetzt werden kann, ist aber vollkommen offen.
Darf ich mein Auto weiterfahren?
Ja. Alle Autos, die bis 2034 zugelassen sind, haben Bestandsschutz. Sie dürfen ihren Benziner oder ihren Diesel-Wagen auf unbegrenzte Zeit weiterfahren.
Darf ich gebrauchte Verbrenner-Autos nach 2035 kaufen?
Ja. Vom Aus der Verbrennungsmotoren sind ausschließlich Neuwagen betroffen. Gebrauchtwagen mit Benzin und Diesel dürfen weiterhin ver- und gekauft werden.
Wird es noch genügend Ersatzteile geben?
Ja, eine Versorgungslücke für Ersatzteile wird es in absehbarer Zeit nicht geben.
Wird es weiterhin Tankstellen für Benzin und Diesel geben?
Ja, die Tankstellen gibt es weiter, wobei es einige „grüne“ Experten gibt, die der Meinung sind, dass das Tankstellennetz aufgrund der mangelnden Nachfrage schrumpfen wird.
Wird der Strom für die Elektroautos reichen?
Stand heute muss die Frage mit einem „Nein“ beantwortet werden. Die komplette Umstellung des Verkehrs auf Elektro – so sie kommen sollte – wird weit über das Jahr 2035 hinausreichen. Angenommen heute würden alle 47 Millionen Autos in Deutschland elektrisch betrieben, so würden dafür 25 Prozent der Stromkapazität benötigt.
Konservative wollen Verbrenner-Aus noch stoppen
Es ist nicht nur Volker Wissing, der sich als Bundesverkehrsminister gegen ein Verbrenner-Aus positioniert hat. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat neulich in einem Interview die Verschiebung des Gesetzes gefordert. Auch andere konservative Politiker fordern eine Abkehr vom Verbot für Verbrennungsmotoren. Dafür spricht vor allem ein Punkt: Der CO2-Ausstoß im Verkehr ist seit Anfang der 90er Jahre um 30 Prozent gesunken, da die Automobilhersteller ihre Fahrzeuge immer weiter verbessert haben.
Das Verbrenner-Aus könnte nun tatsächlich von der Europäischen Kommission zu Fall gebracht werden. Im März wurde ein Vorschlag zur einheitlichen Erfassung von Treibhausgasemissionen eingereicht. Wird dieser beschlossen, so würde bei der Treibhausgasbilanz für E-Autos die zur Herstellung nötigen Stroms erzeugten Emissionen berücksichtigt. Derzeit haben Elektroautos eine CO2-Bilanz von null Gramm. Die österreichische Kronen-Zeitung hat daraufhin ein Referenzblatt der EU-Kommission veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass die E-Autos nach der neuen Treibhausgas-Einordnung sehr schlecht abschneiden.
2026 soll aktueller Stand geprüft werden
Die neuen Regeln könnten die Grundlage für einen tatsächlichen Wandel der Ansichten innerhalb der Europäischen Union sein. Klar ist das aber nicht, obwohl die Konservativen doch gewaltig Druck machen. Selbst Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte plötzlich, dass die Technologieoffenheit nach wie vor das Ziel sei. Wie von der Leyen in diese Richtung kommt, ist natürlich etwas fragwürdig, war sie doch in der Vergangenheit eher eine treibende Kraft, die das Verbrenner-Aus durchgepeitscht hat.
Laut der aktuellen Richtlinie soll im Jahr 2026 eine Verifizierung stattfinden. Es wird festgestellt, wie die Elektroautos wirklich zur Reduzierung des Treibhauseffektes im Verkehrssektor beigetragen haben. Die Gutachten können zumindest mit Spannung erwartet werden. Sollte das Europäische Parlament tatsächlich unabhängige Experten (und keine Ideologen) mit der Studie betrauen, könnte das Aus vom Aus endgültig besiegelt werden.
Von Barbara Thaler (österreichische ÖVP) war zu hören, dass man der Wahrheit nun ein Stück näher gekommen sei. Österreich wird sich weiterhin gegen das Aus für Verbrennungsmotoren positionieren. Die EU müsse, so die Politikerin, aufhören, sich selbst regulatorisch immer selbst zu benachteiligen.
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Elektroautos: Die Zukunft sieht anders aus
In den zurückliegenden Jahren wurde der Verkauf von E-Autos finanziell vom Staat gefördert. Direkt nach der Streichung der Förderzulage hat sich gezeigt, dass das Interesse an den Elektroautos gering ist. Die Absatzzahlen stagnieren oder gehen zurück. Selbst der Branchenführer Tesla ist in Schwierigkeiten geraten. Mittlerweile stehen über 160.000 Tesla Fahrzeuge auf Lager, die keinen Käufer finden.
Die Fahrzeuge sind im Einkauf teuer, im Unterhalt noch teurer. Die Sixt Autovermietung sah sich kürzlich gezwungen, die eigenen Bilanzen aufgrund des Werteverfalls der Autos zu korrigieren. Zudem will sich Sixt, ebenso wie einige andere Autovermietungen, von einem großen Teil der Elektroautos trennen.
Schon heute zeigt sich, dass das Netz an Ladestationen in Deutschland für E-Autos auch in den kommenden Jahren nie und nimmer ausreichen wird, um für einen Boom beim Verkauf der Fahrzeuge zu sorgen.
Richtig interessant ist eine repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov aus dem Mai erstellte. Aus ihr geht hervorgeht, dass über die Hälfte der Elektroauto-Besitzer ihren Kauf oder das Leasing bereut. Die Befragung zeigt deutlich, auch aufgrund der gestiegenen Strompreise, dass selbst bei den E-Auto-Anhängern die Technik mittlerweile in Frage gestellt wird.
Die China-Lüge: Elektroautos sind nur ein Teil
In den deutschen Mainstream-Medien wird immer wieder behauptet, dass die Chinesen voll und ganz auf Elektromobilität setzen. Angeblich gibt es in Asien einen Boom. Die chinesischen Autohersteller planen nun die europäischen Markt mit preiswerten Modellen zu überschwemmen. Die Aussagen sind in zweierlei Hinsicht falsch. Der Anteil der chinesischen Fahrzeuge in Europa ist verschwindend gering.
Noch entscheidender ist aber, dass in China keineswegs nur auf Elektromobilität gesetzt wird. Ganz im Gegenteil, die E-Autos sind dort nur ein Teil des Marktes. Im Verbrenner-Bereich (Benzin und Diesel) wird gleich viel Geld investiert. Die Verkaufszahlen in China zeigen, dass alle Antriebsvarianten gleichberechtigt vertreten sind. China hat hier zudem den Vorteil, weltweit mit die höchsten Vorkommen an Silber zutage gefördert wurde. Da sich in jedem Elektroauto knapp drei Unzen (ca. 93 Gramm) Silber befindet, könnte das langfristig zu einem Wettbewerbsvorteil und zur Steigerung der Produktivitätskapazität bei chinesischen E-Autos führen.
Direkt und hinter vorgehaltener Hand: Das sagt die Automobilindustrie
Es sind gerade die deutschen Autohersteller, allen voran VW, die im zurückliegenden Jahrzehnt eine konsequenten Weg in Richtung Elektromobilität gegangen sind. Im Hauptwerk in Wolfsburg wurden unter Führung von Ex-Chef Herbert Diess ganze Entwicklungsstrecken für Verbrennermotoren zurückgebaut. Die Forschung wurde einzig und allein auf Elektroautos ausgelegt. Das Werk im sächsischen Zwickau wurde komplett auf die Produktion von E-Autos ausgerichtet. Getrieben wurde Volkswagen von der Politik, wider besseres Wissen. Nach unserem Kenntnisstand hat es in der VW-Führungsetage von Anfang an Anfang warnende Stimmen gegeben, die beispielsweise auch in den Mitarbeiter-Betriebsversammlungen kommuniziert wurden.
Aktuell hat VW gewaltige Absatzprobleme, die teilweise sogar zum Stopp der Produktion geführt haben. Unter neuer Führung versucht der Konzern, den eingeschlagenen Weg in Teilen zu korrigieren, was aber augenscheinlich nicht einfach ist.
Erwähnenswert ist zudem ein Statement von Toyota Tschechien zum Verbrenner-Aus in der EU. Bei Toyota geht man fest davon aus, dass es Anfang der 2030er Jahre zu einem Run auf Diesel- und Benzin Fahrzeuge kommen wird. Das Verbot von Verbrennermotoren verhindert in Wahrheit die schrittweise und zügige Umstellung auf E-Mobilität. Zur Verringerung des CO2-Ausstoßes trägt es nicht bei.
Auto-Zahlen in der Europäischen Union
Folgend haben wir Ihnen einige Auto-Zahlen der EU zusammengestellt, die belegen, dass ein radikaler Umstieg auf Elektroautos nicht möglich sein kann.
Fazit und Prognose: Verbrenner-Aus wird nicht kommen
Die neu aufgeflammten Diskussionen in der Europäischen Union sind für uns der unwesentliche Punkt. Wir sind uns aufgrund des technischen Fortschrittstandes, der Nachfrage am Markt und der aktuellen Rahmenbedingungen sicher, dass das Aus für Fahrungszeuge mit Verbrennungsmotoren 2035 nicht kommen kann. Sollte das bestehende Gesetz nicht gekippt werden, wäre es die größte mutwillig herbeigeführte Arbeitsplatzvernichtung, die Europa je gesehen hat. Selbst linke und grüne Ideologen können diesen Weg nicht für richtig halten. Die neuesten Entwicklungen innerhalb der Europäischen Union zeigen, dass ein langsames Umdenken eingesetzt hat.
Mehr zum Verbrenner-Aus und E-Autos in unseren Videos
Auf dem YouTube-Kanal Kettner Edelmetalle finden Sie weitere spannende Videos zu Gold und Silber, aber auch zu Wirtschaft und Politik. In folgendem Video geht Dominik Kettner auf den BMW-Chef ein, der auf die Bundesregierung mit klaren Worten warnt und erklärt, warum die Pläne zum Verbrenner-Aus brandgefährlich für die deutsche Industrie sind.