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06.06.2024
13:55 Uhr

Schulden-Explosion in den USA: Eine tickende Zeitbombe für die Weltwirtschaft

Schulden-Explosion in den USA: Eine tickende Zeitbombe für die Weltwirtschaft

Die Vereinigten Staaten von Amerika stehen vor einer beispiellosen Schuldenkrise. Die öffentliche Verschuldung des Landes erreicht astronomische Höhen und droht, die Stabilität des globalen Anleihemarktes zu untergraben. Nach aktuellen Daten von Statista wird die Staatsverschuldung der USA für das Jahr 2024 auf etwa 35,5 Billionen US-Dollar geschätzt – und die Prognosen zeigen steil nach oben.

Auswirkungen auf den Anleihemarkt

Experten warnen vor den langfristigen Konsequenzen der amerikanischen Schuldenpolitik. Auf einer Podiumsdiskussion in New York äußerten sich Marktteilnehmer besorgt über die Zukunft der USA. Sie gehen davon aus, dass weder Ausgabenkürzungen noch Steuererhöhungen wahrscheinlich sind, um die steigende Verschuldung einzudämmen. Dies gilt unabhängig vom Ausgang der bevorstehenden Präsidentschaftswahlen.

Jason Granet, Chief Investment Officer bei BNY Mellon, betonte die düsteren fiskalischen Aussichten: "Unabhängig vom Wahlausgang ist die fiskalische Richtung in fünf bis zehn Jahren unangenehm." Die Menge der ausstehenden US-Staatsanleihen ist bereits von etwa 12 Billionen Dollar vor einem Jahrzehnt auf 27 Billionen Dollar gestiegen. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Politische Kurzsichtigkeit und ihre Folgen

Die politische Elite in Washington scheint die Dringlichkeit der Lage zu ignorieren. Die Verschuldung der USA könnte laut dem überparteilichen Congressional Budget Office bis Ende 2034 auf circa 48 Billionen Dollar anwachsen. Diese Zahlen sind nicht nur für die USA, sondern auch für die Weltwirtschaft besorgniserregend.

Alex Schiller von Bridgewater Associates weist darauf hin, dass die finanzielle Politik der beiden großen Parteien nicht grundlegend verschieden ist, was die Bereitschaft betrifft, Schulden und Defizite anzugehen. Es ist die Kontrolle über den Kongress, die den Unterschied ausmachen könnte.

Ein Blick auf die Zahlen

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im März zahlte das Finanzministerium rund 89 Milliarden Dollar an Zinsen – das entspricht etwa 2 Millionen Dollar pro Minute. Diese Belastung wird voraussichtlich weiter steigen und das Haushaltsdefizit des Bundes könnte in den nächsten 30 Jahren dramatisch zunehmen, wenn die derzeitigen Gesetze bestehen bleiben.

Die Diskussionsteilnehmer, darunter auch Agha Mirza von der CME Group und Thomas Pluta von Tradeweb Markets, prognostizieren, dass die Rendite 10-jähriger Staatsanleihen in zwölf Monaten bei etwa 5,25 % liegen könnte, was die Lage weiter verschärfen würde.

Die drohende Gefahr für die Weltwirtschaft

Die USA stehen kurz davor, das Schuldenniveau von Ländern wie Italien zu übertrumpfen. Dies ist ein alarmierendes Zeichen, das die Notwendigkeit einer umsichtigen Haushaltspolitik unterstreicht. Es ist unerlässlich, dass die politischen Entscheidungsträger in den USA ihre Verantwortung wahrnehmen und Maßnahmen ergreifen, um die Schuldenexplosion einzudämmen.

Die Weigerung, die Ausgaben zu kürzen und die Schulden ernsthaft anzugehen, könnte die USA und die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise stürzen. Die gegenwärtige Situation erfordert mutige und entschlossene Schritte, um eine solche Katastrophe zu verhindern. Doch die Frage bleibt: Sind die politischen Führer bereit, die notwendigen Opfer zu bringen, oder werden sie weiterhin auf Kosten der nächsten Generationen leben?

Die Schulden-Explosion der USA ist ein Menetekel, das nicht ignoriert werden darf. Die Zeit drängt, und die Welt schaut gespannt auf die Entscheidungen, die in Washington getroffen werden.

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