
Merz' riskantes Spiel: Schuldenbremsen-Reform steht auf der Kippe
Die heutige Abstimmung im Bundestag über die geplante Grundgesetzänderung zur Schuldenbremse könnte zu einem politischen Showdown werden. Während CDU-Chef Friedrich Merz verzweifelt um eine Zweidrittelmehrheit ringt, formiert sich massiver Widerstand gegen das umstrittene Vorhaben.
Demokratischer Schnellschuss in letzter Minute?
Mit einer beispiellosen Überrumpelungstaktik versucht die Union gemeinsam mit SPD und Grünen, noch vor der Konstituierung des neuen Bundestages fundamentale Änderungen am Grundgesetz durchzupeitschen. Kritiker sprechen von einem demokratiepolitisch höchst fragwürdigen Manöver. Besonders brisant: Nur drei Tage vor der entscheidenden Abstimmung wurden noch weitreichende Änderungen am Gesetzentwurf vorgenommen - darunter die verfassungsrechtliche Verankerung der umstrittenen "Klimaneutralität".
Verfassungsrechtliche Bedenken wachsen
Die FDP hat bereits juristische Schritte eingeleitet. Der renommierte Finanzexperte Florian Toncar kritisiert scharf, dass eine seriöse parlamentarische Debatte über derart weitreichende Verfassungsänderungen in der Kürze der Zeit schlicht unmöglich sei. Auch die parteilose Abgeordnete Joana Cotar und mehrere Verfassungsbeschwerden zielen in eine ähnliche Richtung.
Rebellion in den eigenen Reihen
Für Friedrich Merz könnte es eng werden: Der frühere CDU-Generalsekretär Mario Czaja hat bereits öffentlich seinen Widerstand angekündigt. Er beruft sich dabei auf das Vermächtnis Wolfgang Schäubles und warnt eindringlich vor den Folgen einer aufgeweichten Schuldenbremse. Wie viele Unionsabgeordnete seinem Beispiel folgen werden, ist derzeit völlig offen.
Aiwangers überraschender Rückzieher
Zumindest im Bundesrat scheint sich die Lage für Merz zu entspannen. Ausgerechnet der sonst so widerständige Hubert Aiwanger von den Freien Wählern hat seinen Widerstand aufgegeben - allerdings nicht aus Überzeugung, sondern aus politischem Pragmatismus. Seine ernüchternde Begründung: "Wir haben eh keine Chance." Ein Eingeständnis, das die demokratische Qualität des Verfahrens in ein zweifelhaftes Licht rückt.
Fatale Folgen für kommende Generationen?
Die geplante Reform der Schuldenbremse könnte sich als historischer Fehler erweisen. Während die Befürworter von notwendigen Investitionen sprechen, warnen Kritiker vor einer massiven Belastung künftiger Generationen. Die Aufweichung der Schuldenbremse droht zum Einfallstor für eine grenzenlose Staatsverschuldung zu werden - mit unabsehbaren Folgen für die finanzielle Stabilität unseres Landes.
Die Entscheidung fällt heute ab 10 Uhr im Bundestag. Sollte die erforderliche Zweidrittelmehrheit zustande kommen, müsste noch der Bundesrat am kommenden Freitag zustimmen. Der Ausgang bleibt spannend - und könnte richtungsweisend für die finanzpolitische Zukunft Deutschlands sein.
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