Massive Kritik an neuen Ernährungsempfehlungen der DGE
Die von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) veröffentlichten neuen Ernährungsempfehlungen stoßen auf heftigen Widerstand. Experten und Politiker warnen vor den gesundheitlichen Risiken, die besonders für bestimmte Bevölkerungsgruppen bestehen könnten. Die Empfehlungen, die eine deutliche Reduzierung des Konsums tierischer Produkte zugunsten pflanzlicher Kost vorsehen, haben eine Welle der Empörung ausgelöst.
Neue Richtlinien – ein Risiko für Millionen?
Die DGE schlägt vor, dass die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands ihren Fleischkonsum auf 300 Gramm pro Woche reduzieren und gleichzeitig den Verzehr von Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen erhöhen sollten. Diese Vorschläge, die bereits an die Bundesregierung weitergeleitet wurden, werden nun von der Deutschen Akademie für Präventiv-Medizin heftig kritisiert. Deren Vizepräsident, Johannes Scholl, äußerte gegenüber der BILD Zeitung, dass die Richtlinien für über 35 Millionen Menschen mit Vorerkrankungen wie Übergewicht oder Diabetes gesundheitsgefährdend seien.
Die Stärke im Getreide als Zuckerbombe?
Scholl betont, dass der empfohlene tägliche Verzehr von 300 Gramm Getreideprodukten ähnliche Auswirkungen wie der Konsum von etwa 45 bis 50 Teelöffeln Zucker haben könne. Dies liegt an der Tatsache, dass die Stärke in Getreide letztlich aus Traubenzucker besteht.
Politische Instrumentalisierung der DGE?
Die DGE, die in der Vergangenheit bereits mit erheblichen finanziellen Mitteln von der Bundesregierung gefördert wurde, steht nun im Verdacht, für politische Zwecke instrumentalisiert zu werden. Der CDU-Ernährungsexperte Albert Stegemann wirft dem Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) vor, Einfluss auf die DGE-Empfehlungen zu nehmen, um seine eigene politische Agenda voranzutreiben. Auch Gitta Connemann, CDU-Wirtschaftschefin, kritisiert die Empfehlungen als überholt und teilweise ungesund.
Umweltschutz als neuer Maßstab?
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Einbeziehung von Umwelt- und Klimaschutz in die Ernährungsempfehlungen. Stegemann warnt davor, dass die DGE ihre Standards nicht mehr ausschließlich an gesundheitlichen Kriterien ausrichtet, sondern zunehmend klimapolitische und nachhaltige Faktoren in den Vordergrund rückt.
Fazit: Empfehlungen oder versteckte Vorgaben?
Obwohl die Richtlinien der DGE als Empfehlungen deklariert sind, stellt sich die Frage, inwieweit sie bereits jetzt oder in Zukunft Einfluss auf die Ernährungsgewohnheiten der Deutschen haben werden. Insbesondere die geplante schrittweise Einführung der DGE-Qualitätsstandards an Schulkantinen durch Ernährungsminister Özdemir lässt vermuten, dass die Empfehlungen mehr Gewicht haben könnten, als es auf den ersten Blick scheint. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, diese Entwicklungen kritisch zu hinterfragen und ihre eigenen informierten Entscheidungen zu treffen.
Die Debatte zeigt einmal mehr, dass die Ernährungspolitik in Deutschland nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch der politischen Richtung und der Interessenvertretung ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Gesundheit der Bevölkerung dabei nicht auf der Strecke bleibt.
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