
Machtpoker am Panamakanal: USA beanspruchen kostenlose Durchfahrt - Panama widerspricht vehement
Ein diplomatischer Eklat bahnt sich an, während sich die Vereinigten Staaten und Panama in einem brisanten Streit um die Nutzungsgebühren des strategisch wichtigen Wasserwegs verstricken. Die Biden-Administration verkündete vorschnell einen vermeintlichen Triumph - doch die Realität sieht anders aus.
Amerikanische Großspurigkeit trifft auf panamesische Realität
Mit der für die aktuelle US-Administration typischen Selbstgefälligkeit verkündete das State Department auf der Plattform X, dass amerikanische Regierungsschiffe künftig kostenfrei den Panamakanal passieren dürften. Eine Behauptung, die sich als voreilig erweisen sollte. Die Panamakanal-Behörde konterte prompt mit einem deutlichen Dementi und stellte klar, dass keinerlei Änderungen an den bestehenden Gebührenregelungen vorgenommen wurden.
Amerikanische Drohgebärden im Stile vergangener Kolonialtage
Der republikanische US-Außenminister Marco Rubio hatte bei seinem Besuch in Panama mit kaum verhüllten Drohungen aufhorchen lassen. Seine Argumentation spiegelt dabei die typische Überheblichkeit der amerikanischen Außenpolitik wider: Die USA hätten zwar die Pflicht, den Kanal zu verteidigen, müssten aber gleichzeitig für dessen Nutzung bezahlen - ein aus seiner Sicht unhaltbarer Zustand.
Trump mischt sich ein - mit gewohnter Radikalität
Der frühere US-Präsident Donald Trump verschärfte die Tonlage zusätzlich mit der markigen Drohung, den Kanal wieder unter US-Kontrolle zu bringen - eine Aussage, die deutlich macht, wie wenig Respekt die amerikanische Politik vor der Souveränität kleinerer Nationen hat.
Die Panamakanal-Behörde signalisierte dennoch Gesprächsbereitschaft und erklärte: "Wir sind bereit, mit den zuständigen US-Beamten einen Dialog über die Durchfahrt von Kriegsschiffen zu führen."
Historische Dimension des Konflikts
Der aktuelle Streit reiht sich ein in eine lange Geschichte amerikanischer Einflussnahme in der Region. Erst 1999 wurde der Kanal nach jahrzehntelanger US-Kontrolle vollständig an Panama übergeben. Die jetzigen Entwicklungen zeigen deutlich, wie schwer sich die Vereinigten Staaten damit tun, ihre einstige Vormachtstellung aufzugeben.
Wirtschaftliche Bedeutung des Wasserwegs
Der Panamakanal ist nicht nur von militärstrategischer Bedeutung, sondern stellt auch eine wichtige Einnahmequelle für den zentralamerikanischen Staat dar. Die Gebühreneinnahmen sind ein wesentlicher Bestandteil der panamesischen Wirtschaft. Eine kostenlose Passage für US-Regierungsschiffe würde einen gefährlichen Präzedenzfall schaffen und könnte zu erheblichen Einnahmeausfällen führen.
Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Biden-Administration ihre kolonial anmutende Haltung überdenkt oder weiter auf Konfrontationskurs bleibt. Für Panama steht dabei nicht weniger als seine wirtschaftliche Souveränität auf dem Spiel.

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik