Machtkampf am Horn von Afrika: Weltmächte ringen um strategische Vorherrschaft
Die geopolitische Bedeutung des Horns von Afrika wächst rasant. An dieser neuralgischen Position, wo einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt verläuft, entbrennt ein regelrechter Machtkampf zwischen den großen Nationen. Nach Jahren der Piraterie vor Somalia gefährden nun die Huthi-Rebellen im Jemen westliche Handelsschiffe - eine Situation, die den Großmächten als willkommener Vorwand für ihre Expansionsbestrebungen dient.
Das große Schachspiel um militärische Präsenz
Besonders brisant ist die Situation in Somalia, wo sich einzelne Landesteile vom Zentralstaat lossagen wollen. Die selbsternannte Republik Somaliland im Norden des Landes, die bereits seit 1991 faktisch unabhängig agiert, steht dabei im Zentrum der Aufmerksamkeit. Mit eigener Währung und Pässen versucht die Region, internationale Anerkennung zu erlangen - ein Umstand, den sich vor allem die USA zunutze machen wollen.
Amerikas durchsichtiges Spiel
Washington liebäugelt unverhohlen damit, Somaliland im Gegenzug für militärische Stützpunkte anzuerkennen. Der wahre Grund für das amerikanische Interesse liegt auf der Hand: Die strategische Position soll zur Überwachung Chinas genutzt werden, das bereits eine Militärbasis im benachbarten Dschibuti unterhält. Die fadenscheinige Begründung der "Terrorismusbekämpfung" kann dabei kaum über die wahren Absichten hinwegtäuschen.
China und Frankreich mischen kräftig mit
Während sich China bereits in Dschibuti festgesetzt hat, verlängerte Frankreich kürzlich sein militärisches Engagement in der Region um weitere 20 Jahre. Paris verfolgt dabei eine aggressive Strategie der militärischen Präsenz, getarnt als "Sicherheitspartnerschaft". Rund 1.500 französische Soldaten sind bereits vor Ort stationiert - ein deutliches Zeichen für die neokolonialen Ambitionen der einstigen Kolonialmacht.
Die Region entwickelt sich zusehends zu einem Pulverfass der Großmachtinteressen, wo unter dem Deckmantel von Sicherheit und Stabilität knallharte Machtpolitik betrieben wird.
Russlands pragmatischer Ansatz
Moskau verfolgt hingegen einen deutlich pragmatischeren Weg. Nach dem Schuldenerlass gegenüber Somalia in Höhe von 48 Millionen Dollar strebt Russland nun nach neuen Kooperationsmöglichkeiten. Dabei richtet sich der Blick auch auf alternative Standorte wie Madagaskar, wo historische Verbindungen bestehen.
Türkei als aufstrebende Regionalmacht
Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg der Türkei als regionaler Akteur. Mit einem Militärstützpunkt in Mogadischu und Plänen für eine Raketenstartrampe demonstriert Ankara seinen Führungsanspruch. Die aggressive Expansionspolitik der Türkei zeigt einmal mehr, wie verschiedene Mächte versuchen, in dem strategisch wichtigen Gebiet Fuß zu fassen.
Die Entwicklungen am Horn von Afrika offenbaren einmal mehr das zynische Spiel der Großmächte, die unter dem Deckmantel von Stabilität und Sicherheit ihre eigenen Machtinteressen verfolgen. Die Region droht dabei zum Spielball fremder Interessen zu werden - auf Kosten der lokalen Bevölkerung und der regionalen Stabilität.
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