Kampf gegen die Inflation: Portugal schafft Mehrwertsteuer ab
Maßnahme zur Inflationsbekämpfung: Keine Mehrwertsteuer auf 46 Grundnahrungsmittel
In einem beispiellosen Schritt zur Bekämpfung der Inflation hat die portugiesische Regierung die Mehrwertsteuer auf 46 Grundnahrungsmittel abgeschafft. Die Maßnahme trat am gestrigen Tag in Kraft und soll voraussichtlich bis zum 31. Oktober gelten, wie die „Epoch Times“ berichtet. Im März stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um beachtliche 7,4 Prozent an. Der ermäßigte Mehrwertsteuersatz betrug auf dem portugiesischen Festland bisher sechs Prozent. Laut Strategie- und Planungsbüro (GEP) des Arbeitsministeriums beliefen sich die durchschnittlichen Löhne im Jahr 2022 auf rund 1.269,34 Euro monatlich.
Lebensmittel ohne Mehrwertsteuer: Entlastung für Verbraucher
Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel wie Brot, Reis, Kuhmilch, Eier, Joghurt, Käse, Öl, Fleisch oder Fisch soll die Verbraucher entlasten und die Kaufkraft stärken. Dies geht aus einem Ende März unterzeichneten Abkommen mit Produzenten und Handel hervor. Durch die Maßnahme können die Bürger Portugals nun diese Lebensmittel ohne zusätzliche Steuerbelastung erwerben.
Unterstützung für Land- und Viehwirtschaft geplant
Die linke Regierung Portugals plant zudem, Land- und Viehwirte zu unterstützen. Das Maßnahmenpaket, das insgesamt 600 Millionen Euro kosten wird, soll dazu beitragen, die Inflation einzudämmen und die Landwirtschaft zu fördern. Die Opposition hingegen fordert Einkommenssteuersenkungen als Alternative zur Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel.
Hintergrund: Inflation in Europa auf Rekordhoch
Die Entscheidung der portugiesischen Regierung erfolgt vor dem Hintergrund einer starken Inflation in Europa. Die Teuerungsrate in der Eurozone erreichte im März 2023 ein Rekordhoch von 7,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Die Inflation wird durch verschiedene Faktoren wie steigende Energiepreise, Engpässe in Lieferketten und geopolitische Spannungen, etwa durch den Russland-Ukraine-Konflikt, angeheizt.
Wie effektiv ist die Abschaffung der Mehrwertsteuer zur Inflationsbekämpfung?
Experten sind geteilter Meinung, ob die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel in Portugal tatsächlich einen spürbaren Effekt auf die Inflation haben wird. Einerseits könnte die Maßnahme kurzfristig dazu beitragen, dass die Lebenshaltungskosten für die Verbraucher sinken. Andererseits besteht die Gefahr, dass diese Entlastung von steigenden Preisen in anderen Bereichen wieder aufgezehrt wird. Zudem könnten die fehlenden Steuereinnahmen zu Haushaltsdefiziten führen und langfristig weitere Sparmaßnahmen oder Steuererhöhungen notwendig machen.
Alternative Ansätze zur Inflationsbekämpfung
Neben der Abschaffung der Mehrwertsteuer gibt es weitere Ansätze zur Bekämpfung der Inflation. Dazu zählen unter anderem Einkommenssteuersenkungen, wie von der portugiesischen Opposition gefordert, oder Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und Produktivität von Unternehmen. Auch eine koordinierte europäische Strategie zur Eindämmung der Inflation, etwa durch gemeinsame Investitionen in Erneuerbare Energien oder Infrastrukturprojekte, könnte dazu beitragen, die Teuerungsrate langfristig zu senken.
In Portugal wurde die Mehrwertsteuer auf 46 Grundnahrungsmittel abgeschafft, um die Inflation zu bekämpfen. Ob diese Maßnahme tatsächlich effektiv ist, bleibt abzuwarten.
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