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28.06.2024
06:32 Uhr

Jürgen Trittin kritisiert Bauernverband scharf: „Dreist, dreister, Bauernverband“

Jürgen Trittin kritisiert Bauernverband scharf: „Dreist, dreister, Bauernverband“

Die Ampel-Regierung hat ein Entlastungspaket für Landwirte vorgelegt, das vom Bauernpräsidenten Joachim Rukwied scharf kritisiert wurde. Rukwied erklärte, das Paket gehe zwar grundsätzlich in die richtige Richtung, bleibe jedoch weit hinter den Erwartungen der Landwirte zurück. „Echte Entlastungen sehen anders aus“, so Rukwied. „Wir müssen feststellen, dass wir noch immer Lichtjahre von einer echten Kompensation der Belastungen und Steuererhöhungen der zurückliegenden Monate entfernt sind.“

Jürgen Trittin attackiert den Bauernverband

Jürgen Trittin, langjähriger Vorsitzender der Grünen, reagierte auf die Kritik des Bauernpräsidenten mit scharfen Worten. Auf X (ehemals Twitter) schrieb er: „Schon interessant: Die Branche, die mit über 20.000 € pro Kopf den Steuerzahler mehr kostet als ein einzelner Empfänger von Bürgergeld, beschwert sich, nicht noch mehr Staatsknete zu kriegen.“ Trittin bezeichnete die Forderungen des Bauernverbands als „dreist“ und fügte hinzu: „Dreist, dreister, Bauernverband“.

Hintergrund: Die Energiewende und ihre Kosten

Dass ausgerechnet Jürgen Trittin die hohen Kosten des Steuerzahlers für die Agrarbranche moniert, verwundert. Trittin ist einer der Hauptarchitekten der Energiewende. Als Umweltminister versprach er 2004, dass die Transformation zu grüner Energie den Einzelnen nicht mehr als eine Kugel Eis – etwa 50 Cent – im Monat kosten würde. Diese Prognose erwies sich jedoch als gravierende Fehleinschätzung. Die Zahlung der EEG-Umlage kostete den Durchschnittshaushalt im Jahr 2020 nach Angaben der ArbeitsGemeinschaft Windenergie rund 46 Kugeln Eis pro Monat. Seit 2022 ist die EEG-Umlage zwar weggefallen, doch belasten andere Projekte der Ampelregierung, wie etwa das umstrittene Heizungsgesetz, die Geldbeutel der Deutschen noch mehr.

Trittins politische Bilanz

Jürgen Trittin hat im Januar sein Bundestagsmandat niedergelegt und wollte sich eigentlich nicht mehr der Politik widmen. Er erklärte, zunächst „ein bisschen reisen, Clash und Talking Heads hören“ zu wollen. Mit seiner politischen Bilanz scheint er zufrieden zu sein. Im Dezember erklärte er auf X: „Als ich Umweltminister war, beschlossen wir nicht nur den Ausstieg aus der Atomenergie, sondern auch den Einstieg in die Erneuerbaren“. Dies bezeichnete Trittin als die „Grundlage für die Dekarbonisierung der Welt“.

Reaktionen auf Trittins Aussagen

Die Reaktionen auf Trittins Aussagen ließen nicht lange auf sich warten. Viele Kommentatoren zeigten sich empört über den Vergleich der Landwirte mit Bürgergeldempfängern. Ein Nutzer schrieb: „Trittin stellt Bauern als Schmarotzer dar. Wenn man mit dem Zeigefinger auf jemanden zeigt, zeigen mindestens drei Finger derselben Hand auf einen selbst zurück.“ Ein anderer ergänzte: „Trittin kann nämlich nicht rechnen. Zu den Kosten des Bürgergelds kommen noch erhebliche Verwaltungskosten und auch die Krankenkassen und Pflegeversicherungen werden durch die Bürgergeldempfänger stark belastet.“

Die Kritik an Trittin zeigt einmal mehr die tiefe Spaltung in der deutschen Gesellschaft. Während die Grünen weiterhin ihre umstrittenen Projekte vorantreiben, fühlen sich viele Bürger und insbesondere die Landwirte von der Politik im Stich gelassen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und ob die Ampelregierung auf die Kritik des Bauernverbands reagieren wird.

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