Grüne Jugend: Forderungen nach radikalem Kurswechsel und Kritik an Habeck
Die neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend, Jakob Blasel und Jette Nietzard, haben klare Forderungen an die Mutterpartei und insbesondere an den Kanzlerkandidaten Robert Habeck gestellt. Sie kritisieren die aktuelle Politik der Grünen als zu konservativ und fordern einen deutlichen Linksschwenk.
Strikterer Kurs und Ablehnung von Schwarz-Grün
In einem Interview mit dem „Spiegel“ machten Blasel und Nietzard deutlich, dass sie keinen „Freifahrtschein“ an Habeck verteilen würden. Blasel betonte, dass die Grünen Jugend darauf bestehen werde, dass Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenrechte zentrale Bestandteile der Grünen-Wahlkampagne werden. Eine schwarz-grüne Koalition lehnen sie kategorisch ab.
Linkeste Kraft im Bundestag
Nietzard erklärte, dass die Grünen laut aktuellen Umfragen die „linkeste Kraft“ im nächsten Bundestag seien. Sie betonte, dass die Partei nur gemeinsam stark sei und sich nicht zersplittern dürfe. Blasel kritisierte die geplante Abschaffung des Lieferkettengesetzes und kündigte an, Habeck seine Kritik direkt ins Gesicht zu sagen.
Kritik an der Ampelkoalition
Blasel und Nietzard kritisieren die aktuelle Politik der Ampelkoalition scharf. Blasel bemängelte, dass soziale Gerechtigkeit in der Koalition nicht auf der Tagesordnung stehe. Er forderte mehr Anstrengungen bei der sozialen und ambitionierten Wärmewende sowie bei einer günstigen und guten Bahn.
Asylpolitik und soziale Gerechtigkeit
Nietzard sprach sich gegen Asylrechtsverschärfungen aus und betonte, dass Straftäter in deutschen Gefängnissen besser aufgehoben seien als in unsicheren Herkunftsländern. Sie sieht in einer Koalition mit der Union einen Albtraum für zukünftige Generationen und kritisierte die CDU für ihre konservative Haltung.
Hintergrund der neuen Vorsitzenden
Jakob Blasel und Jette Nietzard wurden am 19. Oktober zum neuen Bundesvorstand der Grünen Jugend gewählt. Blasel, der Rechts- und Umweltwissenschaften in Lüneburg studiert, ist ein bekanntes Gesicht der Fridays for Future-Bewegung. Nietzard studierte Erziehung und Bildung in der Kindheit und arbeitete beim Deutschen Kinderhilfswerk.
Die beiden übernehmen die Führung der Nachwuchsorganisation von Svenja Appuhn und Katharina Stolla, die Ende September mit dem gesamten Vorstand aus der Partei ausgetreten sind.
Fazit
Die neuen Vorsitzenden der Grünen Jugend fordern einen radikalen Kurswechsel und kritisieren die aktuelle Politik der Grünen als zu konservativ. Sie setzen auf soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und eine humane Asylpolitik und lehnen eine Koalition mit der Union strikt ab. Es bleibt abzuwarten, wie die Mutterpartei auf diese Forderungen reagieren wird.