Goldpreis unter Druck: Steigende Inflation dämpft Hoffnung auf Zinssenkungen
Die Entwicklung am Goldmarkt zeigt sich derzeit von ihrer volatilen Seite. Am Dienstagvormittag notierte der Goldpreis am Spotmarkt bei 2.640 US-Dollar pro Unze, was einem Gegenwert von 2.517 Euro entspricht. Im Wochenvergleich musste das Edelmetall damit Verluste von 0,9 Prozent in US-Dollar bzw. 0,5 Prozent in Euro hinnehmen.
Marktzinsen ziehen deutlich an
Ein wesentlicher Grund für den Preisdruck beim Gold sind die zuletzt stark gestiegenen Renditen am Anleihemarkt. Die Verzinsung 10-jähriger US-Staatsanleihen kletterte auf 4,42 Prozent, nachdem in der Vorwoche noch 4,21 Prozent zu verzeichnen waren. Auch im Euroraum zogen die Marktzinsen spürbar an - deutsche Bundesanleihen rentieren mittlerweile bei 2,23 Prozent.
Inflationssignale bereiten Sorgen
Besonders beunruhigend für die Märkte: Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA fielen deutlich höher aus als erwartet. Die Erzeugerpreise legten im November um satte 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu - der stärkste Anstieg seit Februar 2023. Diese Entwicklung könnte die US-Notenbank Federal Reserve dazu zwingen, länger an ihrer restriktiven Geldpolitik festzuhalten.
Zinserwartungen werden gedämpft
Die Hoffnungen der Märkte auf baldige Zinssenkungen dürften damit einen herben Dämpfer erhalten. Während für die anstehende Fed-Sitzung am Mittwoch noch eine Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte als sicher gilt, rechnen Experten für Januar bereits nicht mehr mit einem weiteren Zinsschritt.
Gold im Spannungsfeld der Märkte
Für das zinslose Gold stellen die steigenden Anleiherenditen eine Belastung dar. Institutionelle Investoren könnten verstärkt in festverzinsliche Wertpapiere umschichten. Allerdings ist die Renditeentwicklung nur einer von vielen Faktoren für den Goldpreis.
Gerade in Zeiten wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten behält Gold seine Bedeutung als sicherer Hafen. Die anhaltend hohe Inflation und die massiven Staatsverschuldungen vieler westlicher Länder sprechen langfristig für das Edelmetall als Wertspeicher.
Ausblick bleibt konstruktiv
Trotz der aktuellen Preisschwäche dürfte Gold angesichts der fundamentalen Rahmenbedingungen weiterhin gut unterstützt bleiben. Die extrem expansive Geldpolitik der vergangenen Jahre und die daraus resultierenden Verwerfungen an den Finanzmärkten werden uns noch lange beschäftigen.
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