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01.08.2024
07:21 Uhr

FOMC bleibt bei Zinspolitik: Warten auf mehr Vertrauen in Disinflation

FOMC bleibt bei Zinspolitik: Warten auf mehr Vertrauen in Disinflation

Seit der letzten Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) am 12. Juni hat Gold an Wert gewonnen, während der Dollar und Rohöl zurückgefallen sind. Aktien und Anleihen haben ebenfalls zugelegt. Diese Entwicklungen spiegeln die Unsicherheiten und Erwartungen der Märkte wider, die auf die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank reagieren.

Schwache US-Makrodaten und ihre Auswirkungen

Die jüngsten US-Makrodaten haben insgesamt eine Schwäche gezeigt, was zu dovishen Verschiebungen in den Zinssenkungserwartungen geführt hat. Diese Erwartungen sind seit der letzten FOMC-Sitzung deutlich gestiegen, wobei die Märkte nun mehr als die zwei Zinssenkungen einpreisen, die die Fed für dieses Jahr angekündigt hat.

Für die heutige FOMC-Sitzung waren die Erwartungen gering, mit nur einer 2%igen Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung, im Vergleich zu einer 100%igen Sicherheit zu Beginn des Jahres. Dennoch waren alle Augen und Ohren auf die Erklärung und die Worte von Fed-Chef Jerome Powell gerichtet, die eine größere Zuversicht in den disinflationären Pfad widerspiegeln sollten.

Die Aussagen der Fed im Detail

Die wichtigsten Schlagzeilen der Fed-Erklärung laut Bloomberg:

  • Das FOMC stimmte einstimmig dafür, den Leitzins im Zielbereich von 5,25%-5,5% unverändert zu lassen, ein mehr als zwei Jahrzehnte altes Hoch, nunmehr zum achten Mal in Folge.
  • Die Erklärung änderte die Formulierung dahingehend, dass „das Komitee den Risiken auf beiden Seiten seines dualen Mandats aufmerksam ist“; zuvor hieß es, die Beamten seien „sehr aufmerksam gegenüber Inflationsrisiken“.
  • Die Erklärung wiederholt die frühere Formulierung, dass das FOMC nicht erwartet, die Zinsen zu senken, „bis es mehr Vertrauen gewonnen hat, dass die Inflation nachhaltig in Richtung 2% sinkt“.
  • Die Fed änderte auch die Formulierung dahingehend, dass der Preisdruck „etwas“ erhöht bleibt, und erkennt „einige weitere Fortschritte“ in Richtung Inflationsziel an, gegenüber „bescheidenen weiteren Fortschritten“ in der vorherigen Erklärung.
  • Die Beamten passen auch ihre Einschätzung des Arbeitsmarktes an und sagen, dass die Arbeitsplatzgewinne „moderiert“ haben und die Arbeitslosenquote „gestiegen ist, aber niedrig bleibt“.
  • Die Erklärung stellt fest, dass die Risiken für die Erreichung der Beschäftigungs- und Inflationsziele „weiterhin besser ausbalanciert“ sind.
  • Die Entscheidung war nunmehr zum 17. Mal in Folge einstimmig.

Marktreaktionen und Expertenmeinungen

Win Thin, globaler Leiter der Marktstrategie bei BBH, sagte: „Ich denke, viele hofften auf eine Art Abschwächung hier, im Sinne von ‚wir haben etwas mehr Vertrauen‘, aber die Fed deutete keinen September-Schnitt an, in keiner Weise. Ich denke, sie werden schneiden, aber die Fed spielt ihre Karten nahe an der Brust. Marginal weniger dovish als erwartet.“

George Goncalves, Leiter der US-Makrostrategie bei MUFG, meinte, die jüngste FOMC-Erklärung zeige: „Es gibt genügend Elemente, die umgeschrieben wurden, sodass es uns scheint, dass sorgfältig überlegt wurde, wie man den Beginn eines Schwenks in Richtung Lockerung ausdrückt.“

Die Märkte bleiben weiterhin gespannt und beobachten die Entwicklungen genau. Die Fed scheint vorsichtig optimistisch, während sie weiterhin auf eindeutige Anzeichen einer nachhaltigen Disinflation wartet. Bis dahin bleibt die Geldpolitik abwartend und wachsam gegenüber den wirtschaftlichen Risiken und Herausforderungen.

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