FDP-Basis fordert Ende der Ampel-Koalition oder Rücktritt von Lindner
Die Unzufriedenheit innerhalb der FDP-Basis nimmt drastisch zu. Die Gruppe „Weckruf“ macht Druck auf Parteichef Christian Lindner und fordert ein Ende der Ampel-Koalition oder seinen Rücktritt. Sprecher Alexander Rackow erklärte im Interview: „Wenn er die Ampel nicht beenden will, muss er Platz machen.“
Desaströse Wahlergebnisse in Ostdeutschland
Die jüngsten Landtagswahlen in Brandenburg, Thüringen und Sachsen haben die FDP in eine tiefe Krise gestürzt. In Brandenburg erreichte die Partei gerade einmal 0,83 Prozent der Stimmen, was einem neuen Tiefpunkt entspricht. Die desaströsen Ergebnisse in Thüringen und Sachsen mit 1,1 beziehungsweise 1,4 Prozent wurden sogar noch unterboten. Diese Resultate sind der vorläufige Höhepunkt einer Serie von Misserfolgen bei Landtagswahlen.
Interne Kritik an der Ampel-Koalition
Innerhalb der Partei wird die Schuld für diese Misere schnell der Ampel-Koalition zugeschrieben, deren Teil die FDP ist. Die Kritik an der Koalition war zwar immer vorhanden, doch selten wurde sie so offen geäußert wie jetzt. Parteigrößen wie Wolfgang Kubicki sprechen sogar vom Ende der Ampel bis Weihnachten. Diese Meinung findet vor allem bei der Basisgruppe „Weckruf“ großen Anklang. Die Gruppe fordert seit ihrer Gründung 2023 immer wieder das Ende der Regierungskoalition.
Mitgliederbefragung und Forderungen
Im vergangenen Jahr initiierte „Weckruf“ gemeinsam mit einer anderen Basisinitiative eine Mitgliederbefragung zum Verbleib in der Ampel. Eine knappe Mehrheit der FDP-Mitglieder entschied sich damals für den Verbleib. Doch nach den jüngsten Wahlergebnissen in Ostdeutschland bleibt die Gruppe bei ihren Forderungen. Rackow betont: „Entweder raus aus der Ampel oder Rücktritt von Christian Lindner.“
Die Rolle der FDP in der Ampel
Rackow kritisiert, dass die FDP in der Ampel-Koalition nur als Verhinderer auftritt und keine positiven Akzente setzen kann. „Elementare Dinge wie Atomausstieg, Heizgesetz oder Verbrenner-Aus gehen trotzdem durch“, so Rackow. Eine Jamaika-Koalition mit CDU und Grünen wäre seiner Meinung nach deutlich besser für die FDP.
Verluste an die AfD
Die Unzufriedenheit der Wähler mit der Ampel-Koalition führt laut Rackow zu massiven Verlusten an die AfD. Viele Wähler wollten der Ampel einen Denkzettel verpassen und wechselten daher zur AfD. Dies schwäche die FDP und sorge für Unzufriedenheit bei den Wählern.
Offener Brief an Christian Lindner
Nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen veröffentlichte die Gruppe „Weckruf“ einen offenen Brief an Christian Lindner. Darin fordern sie: „Raus aus der Ampel oder Rücktritt“. Rackow betont, dass diese Position weiterhin aktuell sei. „Zieht Christian Lindner der Ampel den Stecker, stehen wir alle geschlossen hinter ihm“, so Rackow.
Die Zukunft der FDP
Rackow ist überzeugt, dass ein Ende der Ampel-Koalition der FDP helfen würde, wieder Glaubwürdigkeit bei ihrer Kernwählerschaft zu gewinnen. „Wenn wir bis zum Schluss in der Koalition bleiben, haben wir keinerlei Narrativ für die nächste Bundestagswahl“, warnt er. Die FDP müsse Verantwortung für Deutschland übernehmen und das Projekt Ampel beenden, um wieder Hoffnung und positive Emotionen zu vermitteln.
Die FDP steht in den Umfragen aktuell bei 3,5 Prozent. Rackow glaubt jedoch, dass die Partei über die Fünf-Prozent-Hürde kommen würde, wenn sie die Ampel-Koalition beendet. „Die FDP muss schnellstmöglich die Regierung aufkündigen“, fordert er abschließend.
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik