Erneute Tarifverhandlungen für Ärzte an kommunalen Kliniken ohne Ergebnis
Die vierte Runde der Tarifverhandlungen zwischen dem Marburger Bund und den Arbeitgeberverbänden für Ärzte an kommunalen Kliniken ist erneut ohne greifbares Ergebnis zu Ende gegangen. Trotz intensiver Gespräche am Montag und Dienstag konnten keine wesentlichen Fortschritte erzielt werden. Die Verhandlungen sollen nun am 14. November fortgesetzt werden.
Forderungen nach mehr Gehalt und neuen Schichtsystemen
Im Zentrum der Verhandlungen stehen die Forderungen nach einer spürbaren Anhebung der Gehälter und einer Reform der veralteten Schichtdienstregelungen. Die Ärztegewerkschaft fordert ein deutlich vereinfachtes System, das die Belastungen der Ärzte besser berücksichtigt. Der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Christian Twardy, betonte, dass noch viele offene Fragen und Streitpunkte geklärt werden müssten.
"Der nächste Termin wird definitiv zeigen, ob es gelingt, ohne weitere Eskalation zu einer Verständigung zu kommen", erklärte Twardy.
Arbeitgeberverbände verweisen auf Zugeständnisse
Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Vereinigung kommunaler Arbeitgeberverbände (VKA), verweist auf die schwierige finanzielle Lage der kommunalen Krankenhäuser. Dennoch habe man deutliche Schritte vorgeschlagen, um ein neues System zur Berücksichtigung von besonders belastender Nachtarbeit und deren Kompensation zu schaffen. Dirk Köcher, der Verhandlungsführer der VKA, betonte die Notwendigkeit eines klaren Signals der Einigungsbereitschaft vom Marburger Bund.
"Bei der nächsten Runde sollte endlich eine Tarifeinigung erzielt werden", so Köcher.
Hintergrund und Auswirkungen
Der mit der VKA verhandelte Tarifvertrag gilt für bundesweit rund 60.000 Ärzte in kommunalen Krankenhäusern, mit Ausnahme der Vivantes-Kliniken in Berlin und anderen Kliniken vor allem in Ostdeutschland, die Haustarifverträge haben. Die Reform der Schichtdienstregelungen ist besonders brisant, da sie auf etwa 70 Jahre alten Regelungen basiert, die längst nicht mehr zeitgemäß sind.
Die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage in Deutschland verschärft die Situation zusätzlich. Die finanziellen Engpässe der kommunalen Krankenhäuser sind nicht zuletzt auf die verfehlte Politik der aktuellen Bundesregierung zurückzuführen. Während Milliarden für fragwürdige Projekte ausgegeben werden, bleibt die Gesundheitsversorgung auf der Strecke. Es ist höchste Zeit, dass die Politik die Prioritäten neu setzt und die notwendigen Mittel für eine angemessene Bezahlung und Arbeitsbedingungen der Ärzte bereitstellt.
Fazit
Die kommenden Verhandlungen am 14. November werden zeigen, ob eine Einigung ohne weitere Eskalation möglich ist. Die Ärzte an den kommunalen Kliniken verdienen eine faire Bezahlung und zeitgemäße Arbeitsbedingungen. Es bleibt zu hoffen, dass die Arbeitgeberverbände und die Politik endlich die Zeichen der Zeit erkennen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.