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15.07.2024
12:26 Uhr

Durchsuchungen bei drei Firmen wegen Betrugsverdachts bei Klimaschutz-Projekten

Durchsuchungen bei drei Firmen wegen Betrugsverdachts bei Klimaschutz-Projekten

Die Ermittlungen gegen drei Firmen in Nordrhein-Westfalen und Bayern wegen des Verdachts auf Betrug bei Klimaschutzprojekten haben eine neue Dimension erreicht. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin durchsuchte die Polizei die Geschäftsräume der betroffenen Unternehmen. Insgesamt wird gegen 17 Beschuldigte ermittelt, wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte.

Hintergrund der Ermittlungen

Auslöser für die Ermittlungen war eine Anzeige des Umweltbundesamtes (UBA) Ende Mai. Der Schaden durch den Betrug bei fünf Projekten beläuft sich auf 1,125 Millionen Euro. Im Zentrum der Vorwürfe stehen sogenannte Upstream-Emissions-Reduktions-Projekte (UER). Diese Projekte sollen Ölkonzernen helfen, gesetzliche Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen, indem sie Treibhausgasemissionen bei der Ölförderung reduzieren.

Fragwürdige Zertifikate

Für die Reduktion der Emissionen erhalten die Unternehmen Zertifikate, die sie mit ihrem eigenen CO2-Ausstoß verrechnen können. Allerdings stellte sich heraus, dass ein Teil der zertifizierten Projekte in China offenbar gar nicht existierte. In anderen Fällen wurden bereits bestehende Anlagen als neu ausgewiesen, um zusätzliche Zertifikate zu erhalten. UBA-Präsident Dirk Messner berichtete im Juni im Bundestags-Umweltausschuss von diesen Betrugsvorwürfen.

Reaktion der Bundesregierung

Umwelt-Staatssekretär Jan-Niclas Gesenhues (Grüne) erklärte im Ausschuss, dass seit August 2023 Ermittlungen liefen. Das Bundesumweltministerium betonte, dass das gesamte UER-System noch von der Vorgängerregierung im Jahr 2018 eingeführt worden sei. Da es sich als fehleranfällig und undurchsichtig erwiesen habe, habe die aktuelle Bundesregierung beschlossen, das System vorzeitig zu stoppen. Es soll nun zum Jahresende auslaufen, zwei Jahre früher als ursprünglich geplant.

Durchsuchungen in Kerpen, Köln und Langenbach

Bei den 17 Beschuldigten handelt es sich laut Staatsanwaltschaft um die Geschäftsführer der drei Firmen in Kerpen, Köln und Langenbach sowie um Mitarbeitende von Prüfstellen, die an der Verifizierung von UER-Projekten beteiligt gewesen sein sollen. Die Durchsuchungen fanden am vergangenen Freitag statt.

Kritische Betrachtung der Klimaschutzpolitik

Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Problematik der aktuellen Klimaschutzpolitik in Deutschland. Die Einführung und Umsetzung solcher Systeme durch die Vorgängerregierung, die sich nun als fehleranfällig herausstellen, wirft Fragen zur Kompetenz und Weitsicht der damaligen politischen Entscheidungsträger auf. Die aktuelle Regierung unter der Führung der Grünen hat zwar Maßnahmen ergriffen, um das System zu beenden, doch bleibt die Frage, warum solche Projekte überhaupt so lange ohne ausreichende Kontrolle laufen konnten.

Fazit

Die Durchsuchungen und Ermittlungen gegen die drei Firmen in Nordrhein-Westfalen und Bayern zeigen, dass die Klimaschutzpolitik in Deutschland dringend einer umfassenden Überprüfung bedarf. Es ist essenziell, dass solche Projekte transparent und effektiv kontrolliert werden, um Betrug zu verhindern und die Glaubwürdigkeit der Klimaschutzmaßnahmen zu sichern. Die Bürger müssen darauf vertrauen können, dass ihre Steuergelder sinnvoll und effektiv für den Klimaschutz eingesetzt werden.

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