Deutsche Milliardenkredite für grüne Energieprojekte in Südafrika
Engagement für saubere Energie
Die deutsche Bundesregierung plant eine umfangreiche Beteiligung an der Finanzierung von grünen Energieprojekten in Südafrika. Mit einem Investitionsvolumen von 22 Milliarden US-Dollar soll der Ausbau von Solar- und Windenergie vorangetrieben werden, um die Energiesicherheit des Landes zu gewährleisten. Diese Investitionen sind Teil eines internationalen Klimafinanzierungspakts, an dem neben Deutschland auch die USA, Frankreich, Großbritannien, die Niederlande, Dänemark und die Europäische Union beteiligt sind.
Kritik an langsamer Umsetzung
Der 2021 geschlossene Klimafinanzierungspakt ist jedoch in die Kritik geraten, da seine Umsetzung nur schleppend voranschreitet. Bisher wurden lediglich 1,1 Milliarden Euro an Krediten aus Deutschland und Frankreich bereitgestellt. Rainer Baake, Gesandter der Just Energy Transition Partnership (JETP), betonte in Pretoria, dass ein erheblicher Bedarf an Investitionen in die Qualität und Quantität des Stromnetzes bestehe. Südafrika leidet regelmäßig unter Stromausfällen, weshalb der Ausbau des Stromnetzes dringend beschleunigt werden müsse.
Herausforderungen und Verzögerungen
Die Bürokratie in Südafrika stellt eine erhebliche Hürde dar. Versuche, die Kapazität des Stromnetzes zu erweitern, werden durch administrative Hindernisse verlangsamt. Zudem verzögert sich die geplante Schließung von drei Kohlekraftwerken, was die Erreichung der Klimaziele bis 2030 gefährdet. Südafrika müsste seine jährlichen Emissionen auf etwa 350 Millionen Tonnen Kohlendioxid reduzieren, um die Vorgaben der JETP zu erfüllen.
BMZ engagiert sich auch in Namibia
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt nicht nur Südafrika, sondern auch Namibia bei der Energiewende. Mit 1,4 Millionen Euro fördert das BMZ Projekte zur nachhaltigen Energieerzeugung. Diese Maßnahmen sind Teil des europäischen Energiewendeprogramms Get.Pro, das ein Gesamtbudget von 2,7 Millionen Euro umfasst. In Namibia soll insbesondere die Produktion und Nutzung von grünem Wasserstoff vorangetrieben werden.
Grüner Wasserstoff aus Afrika
Staatssekretär Jochen Flasbarth betonte, dass die Projekte in Afrika auch Deutschland bei der Energieversorgung der Zukunft helfen könnten. Grüner Wasserstoff aus Namibia oder anderen Ländern könnte in Deutschland in Bereichen wie der Chemie- und Stahlproduktion, der Schifffahrt und dem Schwerlastverkehr eingesetzt werden. Dabei müsse jedoch sichergestellt werden, dass die Produktion von grünem Wasserstoff in die lokale Energiewende eingebettet sei und nicht zu zusätzlichen Emissionen führe.
Fazit
Die deutschen Milliardenkredite für grüne Energieprojekte in Südafrika und Namibia sind ein bedeutender Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft. Trotz der bestehenden Herausforderungen und Verzögerungen zeigt dieses Engagement, dass Deutschland bereit ist, internationale Partnerschaften einzugehen, um die globale Energiewende voranzutreiben. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich diese Projekte umgesetzt werden und welche Auswirkungen sie auf die Energiesicherheit und die Klimaziele der beteiligten Länder haben werden.
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