Deutsche Bahn stoppt Ausschreibung für neuen ICE 5: Ein weiterer Rückschlag für die Mobilitätswende?
Die Deutsche Bahn hat die Ausschreibung für den Nachfolger des ICE 4 überraschend gestoppt. Wie das Branchenportal "Eisenbahn in Ö, D, CH" unter Berufung auf eine interne Mitteilung des Schienenkonzerns berichtet, konnte kein Angebot den gestellten Anforderungen gerecht werden. Ein Bahnsprecher bestätigte gegenüber T-Online den Ausschreibungsstopp, äußerte sich jedoch nicht zu den Gründen, die zu diesem Schritt geführt haben könnten.
Die Suche nach dem "ICE der Zukunft"
Erst vor wenigen Monaten nahm die Deutsche Bahn den letzten ICE 4 einer Großbestellung in Betrieb. Parallel liefen bereits die Planungen für dessen Nachfolgemodell, den ICE 5, der ab Anfang der 2030er Jahre zum Einsatz kommen sollte. Dieser Zug sollte zukünftig nicht nur die in die Jahre gekommenen ICE 1 und ICE 3 ersetzen, sondern auch den Flottenbestand insgesamt erweitern, um den steigenden Fahrgastzahlen gerecht zu werden.
Ambitionierte Anforderungen
Die Bahn plante, einen Rahmenvertrag über bis zu 95 Fahrzeuge abzuschließen. In einer ersten Tranche sollten 33 der maximal 400 Meter langen, mindestens 300 Kilometer pro Stunde fahrenden, einstöckigen Züge mit rund 940 Sitzplätzen bestellt werden. Dabei sollte besonders auf Barrierefreiheit geachtet werden, um den Zugang für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste zu erleichtern. Die Anforderungen wurden damals als "ambitioniert, aber gleichzeitig erfüllbar" bezeichnet.
Ein Rückschlag für die Deutsche Bahn
Mit dem 137. Zug des Typs ICE 4 ist die Flotte der Deutschen Bahn seit Frühjahr dieses Jahres vollständig. Sechs Milliarden Euro hat der Schienenkonzern nach eigenen Angaben in den Ausbau seines Fahrzeugbestands um diesen Zugtyp investiert. Nun steht die Bahn vor der Herausforderung, geeignete Anbieter für den ICE 5 zu finden, um ihre ambitionierten Ziele zu erreichen.
Politische und wirtschaftliche Implikationen
Der Ausschreibungsstopp könnte weitreichende politische und wirtschaftliche Folgen haben. In Zeiten, in denen die Mobilitätswende und der Ausbau des öffentlichen Verkehrs zentrale Themen sind, stellt dieser Rückschlag eine erhebliche Belastung dar. Es bleibt abzuwarten, wie die Deutsche Bahn und die Politik auf diese Herausforderung reagieren werden. Die aktuelle Bundesregierung, insbesondere die Grünen, stehen nun in der Verantwortung, Lösungen zu finden, um die Mobilitätswende voranzutreiben und das Vertrauen der Bürger in die Zukunft des Schienenverkehrs zu stärken.
Fazit
Die gestoppte Ausschreibung für den ICE 5 verdeutlicht die Herausforderungen, vor denen die Deutsche Bahn und die deutsche Verkehrspolitik stehen. Es bleibt zu hoffen, dass bald eine Lösung gefunden wird, um den Ausbau des Schienenverkehrs voranzutreiben und die gesteckten Ziele zu erreichen. Die Mobilitätswende darf nicht ins Stocken geraten, wenn Deutschland seine Klimaziele und die Verbesserung der Infrastruktur ernst nimmt.
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