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05.07.2024
09:08 Uhr

Bundestag plant Entlastungen für Bauern: Zwei neue Öko-Regelungen ab 2026

Bundestag plant Entlastungen für Bauern: Zwei neue Öko-Regelungen ab 2026

Der Bundestag hat beschlossen, den deutschen Landwirten mit neuen Entlastungen unter die Arme zu greifen. Diese Entscheidung kommt nach massiven Protesten der Bauern gegen das Ende der Diesel-Subventionen. Die geplanten Maßnahmen beinhalten steuerliche Erleichterungen und neue Anreize für freiwillige Öko-Leistungen.

Steuerliche Erleichterungen bei schwankenden Gewinnen

Die Gesetzespläne der Ampel-Koalition sehen vor, dass Landwirte künftig ihre Gewinne aus guten und schlechten Jahren verrechnen dürfen. Dies soll den Effekt abmildern, dass bei höheren Einkommen ein höherer Steuersatz greift. Die bis 2022 befristete Ermäßigung soll nun bis 2028 verlängert werden. Laut Gesetzentwurf könnte die Branche dadurch jährlich um durchschnittlich 50 Millionen Euro entlastet werden.

Stärkung der Position der Bauern in der Lieferkette

Ein weiterer Punkt der Entlastungen betrifft die Stellung der Bauern in der Lieferkette. Geplant ist, bestimmte Lieferanten nicht nur befristet, sondern dauerhaft in den Schutz vor unlauteren Geschäftspraktiken einzubeziehen. Dies soll die Position der Landwirte vom Feld bis zu den Supermärkten stärken.

Zwei neue Öko-Regelungen ab 2026

Ab 2026 sollen zwei neue Öko-Regelungen eingeführt werden, die sowohl für konventionelle als auch für biologisch wirtschaftende Betriebe gelten. Diese Regelungen zielen darauf ab, freiwillige Umweltleistungen zu honorieren. Bundesagrarminister Cem Özdemir betont: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind motiviert, mehr für Umwelt und Artenschutz zu leisten – aber es muss sich für sie auch auszahlen.“

Förderung der Weidehaltung und biologischen Vielfalt

Die erste Regelung betrifft die Weidehaltung von Kühen. Betriebe, die ihre Kühe auf der Weide halten, sollen künftig stärker gefördert werden. Die zweite Regelung zielt auf die Verbesserung der biologischen Vielfalt ab. Damit soll ein Beitrag zum Umwelt- und Artenschutz geleistet werden, ohne dass es zu Kürzungen bei den Basiszahlungen aus der EU-Agrarfinanzierung kommt.

Reaktionen der Bauern und politischer Kontext

Die Reaktionen der Bauern auf die geplanten Maßnahmen sind gemischt. Während einige die steuerlichen Erleichterungen und neuen Öko-Anreize begrüßen, sehen andere die Maßnahmen als unzureichend an. Insbesondere die Streichung der Agrardiesel-Subventionen bleibt ein umstrittenes Thema.

Die Entscheidung des Bundestages ist auch im Kontext der aktuellen politischen Landschaft zu sehen. Die Ampel-Koalition versucht, den Spagat zwischen Umwelt- und Klimaschutz sowie der Unterstützung der Landwirtschaft zu meistern. Doch die Frage bleibt, ob diese Maßnahmen ausreichen werden, um die Landwirte langfristig zu entlasten und gleichzeitig die gesteckten Umweltziele zu erreichen.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die neuen Regelungen in der Praxis bewähren werden und ob sie den gewünschten Effekt haben. Klar ist jedoch, dass die Landwirtschaft in Deutschland vor großen Herausforderungen steht und umfassende Lösungen benötigt, die sowohl ökonomische als auch ökologische Aspekte berücksichtigen.

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