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10.01.2025
08:00 Uhr

Bundesregierung entdeckt den Katastrophenschutz: Bürger sollen sich selbst helfen können

Bundesregierung entdeckt den Katastrophenschutz: Bürger sollen sich selbst helfen können

In einer bemerkenswerten Kehrtwende scheint die Bundesregierung nun endlich die Zeichen der Zeit erkannt zu haben. Nach Jahren der sträflichen Vernachlässigung des Zivilschutzes verkündet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) neue Maßnahmen - allerdings mit deutlichen Einschränkungen.

72 Stunden Eigenverantwortung: Der Staat zieht sich zurück

BBK-Präsident Ralph Tiesler verkündete, dass jeder Bürger in der Lage sein sollte, 72 Stunden ohne staatliche Hilfe auszukommen. Eine Aussage, die deutlich macht, wie es um die Krisenfestigkeit unseres Landes bestellt ist. Während andere Nationen massiv in Schutzräume und Notfallvorsorge investieren, setzt die Ampelkoalition auf die Eigenverantwortung der Bürger.

Vom Luftschutzbunker zum improvisierten Kellerversteck

Besonders bezeichnend: Statt in echte Schutzräume zu investieren, empfiehlt die Behörde den Bürgern, ihre privaten Keller mit "wenigen Handgriffen" selbst zu Schutzräumen umzufunktionieren. Sandsäcke und Holzplatten sollen dabei helfen - eine erstaunlich simple Lösung für die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts.

Die NATO fordert Schutzräume für zwei Prozent der Bevölkerung - das wären in Deutschland 1,6 Millionen Menschen. Eine Zahl, von der wir meilenweit entfernt sind.

Digitale Luftschutzpfeile: Wenn das Smartphone den Weg in den Schutzraum weist

Fast schon ironisch mutet der Vorschlag an, Schutzräume per Smartphone-App zu finden. Ausgerechnet in Krisenzeiten, wo die digitale Infrastruktur als erstes zusammenbrechen könnte, setzt man auf moderne Technologie. Immerhin wird auch über eine analoge Beschilderung nachgedacht - eine Renaissance der Luftschutzpfeile aus dem Zweiten Weltkrieg.

Mangelhafte Finanzierung trotz gestiegener Bedrohungslage

Besonders bedenklich erscheint die unzureichende finanzielle Ausstattung des Katastrophenschutzes. Von den geplanten zehn "Mobilen Betreuungsmodulen" sind bisher nur eineinhalb finanziell gesichert. Ein Armutszeugnis für ein Land, das sich gerne als Wirtschaftsmacht präsentiert.

Fazit: Deutschland hinkt hinterher

Während andere Länder ihre Zivilschutzkonzepte längst modernisiert haben, scheint Deutschland noch immer im Dornröschenschlaf zu verharren. Die aktuellen Maßnahmen wirken wie ein halbherziger Versuch, jahrzehntelange Versäumnisse mit minimalen Mitteln zu kaschieren. In Zeiten zunehmender globaler Spannungen eine gefährliche Strategie, die vor allem eines deutlich macht: Die Bürger sollten sich nicht zu sehr auf staatliche Hilfe verlassen.

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