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30.11.2024
12:39 Uhr

Bundesgesundheitsminister verstrickt sich in Widersprüche zu Corona-Aussagen

Bundesgesundheitsminister verstrickt sich in Widersprüche zu Corona-Aussagen

In einem bemerkenswerten Interview mit der Bild-Zeitung sorgte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach für Aufsehen, als er behauptete, sich nicht daran erinnern zu können, jemals von einer "Pandemie der Ungeimpften" gesprochen zu haben. Diese Aussage entpuppte sich jedoch schnell als nicht haltbar.

Digitale Beweise widerlegen Lauterbachs Darstellung

Eine Überprüfung seines Social-Media-Accounts auf der Plattform X (ehemals Twitter) förderte mindestens drei eindeutige Belege zutage, die das Gegenteil beweisen. Bereits im September 2021 hatte der SPD-Politiker im Zusammenhang mit Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte geschrieben: "Die Pandemie wird zur Pandemie der Ungeimpften". In den darauffolgenden Monaten wiederholte er diese Aussage mehrfach.

Fragwürdige Datengrundlage für politische Entscheidungen

Besonders kritisch erscheint im Nachhinein die damalige Datenbasis, auf der weitreichende politische Entscheidungen getroffen wurden. So wurden beispielsweise in Bayern Infizierte mit unbekanntem Impfstatus pauschal der Gruppe der Ungeimpften zugerechnet - eine Vorgehensweise, die zu erheblichen statistischen Verzerrungen führte.

Spätes Eingeständnis nach medialem Druck

Erst nach der Veröffentlichung des Interviews und der darauf folgenden medialen Aufmerksamkeit sah sich der Bundesgesundheitsminister gezwungen, seine ursprüngliche Aussage zu korrigieren. Auf X räumte er schließlich ein, die umstrittene Formulierung tatsächlich verwendet zu haben.

Bemerkenswert ist auch Lauterbachs nachträgliche Einschätzung zur gescheiterten Impfpflicht. Er gesteht nun ein, dass die Ablehnung einer allgemeinen Impfpflicht durch den Bundestag im April 2022 im Nachhinein die richtige Entscheidung gewesen sei.

Vertrauensverlust in der Bevölkerung

Diese Episode reiht sich ein in eine Serie von fragwürdigen Aussagen und nachträglichen Korrekturen führender Politiker während der Corona-Krise. Sie verdeutlicht exemplarisch, wie wichtig eine kritische Überprüfung politischer Aussagen ist und wirft ernsthafte Fragen nach der Glaubwürdigkeit politischer Entscheidungsträger auf.

Solche Vorfälle tragen maßgeblich dazu bei, dass das Vertrauen der Bürger in politische Institutionen und deren Vertreter weiter schwindet. Die Tatsache, dass führende Politiker ihre eigenen dokumentierten Aussagen später leugnen oder sich nicht mehr daran "erinnern" können, erschüttert das Fundament einer auf Wahrhaftigkeit basierenden demokratischen Diskussionskultur.

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