Baerbocks CO2-Ausstoß: Ein Blick auf die Alternativen
Außenministerin Annalena Baerbock muss sich erneut massiver Kritik stellen. Der Grund: Ein Kurzstreckenflug von Frankfurt nach Luxemburg, der nicht nur das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen umging, sondern auch erhebliche Mengen CO2 verursachte. Dies wirft Fragen auf, insbesondere da Baerbock im Bundestagswahlkampf für eine „klimagerechte Besteuerung von Flügen“ plädiert hatte. Doch hätte es wirklich keine Alternativen gegeben?
Der umstrittene Flug
Am Frankfurter Flughafen gilt ab 23 Uhr ein Nachtflugverbot. Dennoch hob Baerbock gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach dem EM-Gruppenspiel Deutschlands gegen die Schweiz ab. Der Flug führte sie nach Luxemburg, wo sie am nächsten Morgen an einem Treffen der EU-Außenminister teilnehmen musste. Dieser Flug, der nur rund 184 Kilometer überbrückte, steht nun im Zentrum der Kritik.
Die Bahn als Alternative?
Eine Bahnfahrt von Frankfurt nach Luxemburg hätte für Baerbock allerdings erhebliche Unannehmlichkeiten bedeutet. Die letzte Verbindung am Samstagabend verlässt Frankfurt um 21.08 Uhr, also noch während des EM-Spiels. Die nächste Verbindung startet erst um 3.13 Uhr und erfordert zwei Umstiege, bevor sie um 8.23 Uhr in Luxemburg ankommt. Dies wäre zwar eine CO2-sparende Alternative gewesen, jedoch äußerst unkomfortabel.
Flugreise und CO2-Bilanz
Die Flugreise von Frankfurt nach Luxemburg dauerte etwa 35 Minuten. Bei einer vollbesetzten großen Regierungsmaschine hätte Baerbocks CO2-Ausstoß bei fast 0,03 Tonnen gelegen. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie in einem kleineren Jet unterwegs war, was den CO2-Ausstoß auf bis zu 0,24 Tonnen erhöht hätte. Privatjets stoßen pro Person und Kilometer im Durchschnitt etwa 1300 Gramm CO2 aus, je nach Typ und Besetzung.
Die klimafreundlichere Option: Das Auto
Die wohl beste Alternative wäre der Dienstwagen gewesen. Der Weg von Frankfurt nach Luxemburg ist in der Nacht in unter drei Stunden zu bewältigen. Da Baerbock auf E-Autos in ihrem Fuhrpark umgestellt hat, hätte eine Fahrt mit einem Mercedes-Benz EQS nicht nur Komfort, sondern auch eine deutlich bessere Klimabilanz geboten.
Ein Zeichen von Doppelmoral?
Die Entscheidung, einen Kurzstreckenflug zu nehmen, steht im Widerspruch zu Baerbocks früheren Forderungen nach einer klimagerechten Besteuerung von Flügen, insbesondere von Kurzstreckenflügen. Dies wirft die Frage auf, ob es sich hierbei um ein Zeichen von Doppelmoral handelt. Während die Grünen für strenge Umweltauflagen eintreten, scheint es, dass in der Praxis andere Maßstäbe angelegt werden.
Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Kontroverse auf Baerbocks Ansehen und die Glaubwürdigkeit der Grünen auswirken wird. Sicher ist jedoch, dass solche Entscheidungen das Vertrauen der Bürger in die politische Führung weiter erschüttern könnten.
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