Argentiniens Präsident Milei kündigt finanzpolitische Schocktherapie an
Argentiniens neuer Präsident Javier Milei hat in seiner Antrittsrede eine drastische finanzpolitische Schocktherapie für das wirtschaftlich angeschlagene Land angekündigt. Der rechtslibertäre Ökonom stellte klar, dass es keine Alternative dazu gebe, wenn das Land nicht in eine Hyperinflation abdriften solle. Eine Warnung, die angesichts der aktuellen Teuerungsrate von über 140 Prozent und der Prognose einer weiteren Steigerung auf 185 Prozent bis zum Jahresende, durchaus berechtigt scheint.
Leere Kassen und eine tickende Zeitbombe
Milei, der die Stichwahl im November für sich entscheiden konnte, übernimmt ein Land mit leeren Kassen und einer drohenden finanziellen Katastrophe. Die Vorgängerregierung habe das Land auf einen Pfad zur Hyperinflation geschickt, so Milei. Zudem warnte er vor einer "Bombe" in Form von Staatsschulden in Höhe von 100 Milliarden Dollar. "Es ist kein Geld da", betonte der 53-Jährige.
Kampf gegen die Inflation und Haushaltsdefizit
Mit der Ankündigung, "mit Zähnen und Klauen" gegen die Inflation zu kämpfen, zeigt Milei eine entschlossene Haltung. Seine Pläne während des Wahlkampfs, darunter die Schließung der Zentralbank und die Abschaffung der Landeswährung Peso zugunsten einer Bindung an den US-Dollar, sorgten für Aufsehen. Seit seinem Sieg zeigt sich Milei jedoch pragmatischer und konzentriert sich vor allem auf den Abbau des Haushaltsdefizits.
Wirtschaftskrise und Armut in Argentinien
Argentinien leidet seit Jahren unter einer schweren Wirtschaftskrise. Die aktuelle Dürre hat die Mais- und Sojaernte um die Hälfte reduziert, was das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um zwei Prozent schrumpfen lässt. Diese wirtschaftlichen Rückschläge, kombiniert mit der dreistelligen Inflationsrate, dürften die Armut weiter erhöhen. Schon jetzt leben zwei Fünftel der Argentinier unterhalb der Armutsgrenze, da ihre Gehälter und Ersparnisse von den enormen Preissteigerungen aufgezehrt werden.
Ein konservativer Kurs für die Zukunft?
Milei hat sein Kabinett mit gemäßigten Konservativen besetzt, anstatt mit libertären Verbündeten, was auf einen eher konservativen Kurs in der Zukunft hindeuten könnte. Doch ob diese finanzpolitische Schocktherapie Argentinien aus der Krise führen kann, bleibt abzuwarten.
Die Situation in Argentinien zeigt einmal mehr, wie wichtig eine stabile Währung und solide Finanzpolitik sind. Edelmetalle wie Gold und Silber könnten in solchen Krisenzeiten eine sichere Anlageform darstellen und vor der Entwertung der eigenen Ersparnisse schützen.
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