Zürcher Piratenpartei warnt vor den Gefahren der Digitalisierung und KI
Ein Leben im Offlinemodus – eine neue Bewegung
Die Zürcher Piratenpartei, angeführt von Generalsekretärin Monica Amgwerd, setzt sich vehement für das Recht auf ein Leben ohne Smartphone und digitale Überwachung ein. Amgwerd schildert eindrücklich die Herausforderungen, denen sie im Alltag begegnet. So musste sie eine Stunde in der Kundenhotline ihrer Bank warten, nur um zu erfahren, dass persönliche Termine nicht mehr möglich sind. Diese Entwicklungen zeigen die Schattenseiten der allgegenwärtigen Digitalisierung.
Initiative für ein analoges Leben
Im Kanton Zürich hat die Piratenpartei eine Initiative eingereicht, die das Recht auf ein Leben ohne Smartphone verankern soll. Diese Initiative könnte sich zu einer nationalen Volksinitiative entwickeln. Auch in Österreich und Deutschland gibt es ähnliche Bestrebungen. Ziel ist es, den Menschen die Wahl zu lassen, ob sie sich der digitalen Welt anschließen oder lieber analog leben möchten.
Gefahren der Künstlichen Intelligenz
Monica Amgwerd warnt zudem vor den Gefahren, die von der zunehmenden Nutzung künstlicher Intelligenz ausgehen. Sie kritisiert, dass Firmen wie Meta, Google, Microsoft und OpenAI eine Übermacht erlangt hätten, die das Wissen und die Arbeit der Menschheit entwerten könnten. Insbesondere die riesigen Datenmengen, die über Menschen gesammelt und durch KI ausgewertet werden, stellen eine Bedrohung für die Demokratie dar. Amgwerd verweist auf den Datenskandal von Cambridge Analytica, der gezeigt habe, wie Datenmissbrauch zur Manipulation von Wahlen genutzt werden könne.
Demokratie in Gefahr
Der Soziologe und Physiker Dirk Helbing von der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich unterstützt diese Sichtweise. Er warnt davor, dass die Demokratie durch Methoden wie Profiling, Scoring und Targeting untergraben wird. Diese Technologien sammeln und analysieren Daten, um Nutzerprofile zu erstellen und gezielt Menschen zu beeinflussen. Dies führe dazu, dass die geheime Wahl ausgehebelt werde und das Prinzip „eine Person, eine Stimme“ nicht mehr gelte. Helbing bezeichnet Targeting als eine moderne Waffe im Informationskrieg, die die freie und selbstbestimmte Entscheidungsfindung der Menschen gefährde.
Initiativen in Deutschland und Österreich
Auch in Deutschland und Österreich gibt es Initiativen, die sich gegen den Digitalzwang wenden. In Österreich forderte die SPÖ ein Gesetzespaket, das ein „Recht auf analoges Leben“ schaffen soll. In Deutschland setzen sich verschiedene Parteien dafür ein, dass analoge Möglichkeiten erhalten bleiben und die Digitalisierung nicht zur Überwachung der Bürger genutzt wird. Die AfD in Sachsen will die digitale Überwachung auf die Bekämpfung von Kriminalität beschränken, während die Linke mehr Schulungen für Senioren an digitalen Endgeräten fordert, aber auch analoge Möglichkeiten offenhalten will.
Statistiken und Ausblick
Laut dem Statistischen Bundesamt waren im Jahr 2023 in der Europäischen Union rund sechs Prozent der 16- bis 74-jährigen Bevölkerung noch nie online. In Deutschland lag ihr Anteil bei fünf Prozent, was knapp 3,1 Millionen Menschen entspricht, darunter überwiegend die ältere Generation. Diese Zahlen zeigen, dass es einen erheblichen Bedarf an analogen Alternativen gibt.
Die Zürcher Piratenpartei und ihre Unterstützer hoffen, dass ihre Initiativen dazu beitragen, ein Bewusstsein für die Gefahren der Digitalisierung und die Notwendigkeit eines Rechts auf ein analoges Leben zu schaffen. Sie fordern eine breite gesellschaftliche Diskussion und politische Maßnahmen, um die digitale Integrität und die Demokratie zu schützen.
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