Zahlungsverzögerungen: Deutsche Unternehmen in Bedrängnis
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland verschärft sich weiter. Immer mehr Unternehmen berichten von Zahlungsverzögerungen, die zunehmend ein ernsthaftes Geschäftsrisiko darstellen. Laut einer aktuellen Studie des französischen Kreditversicherers Coface, der auch eine Niederlassung in Mainz betreibt, gaben in diesem Jahr 78 Prozent der befragten Firmen an, von Zahlungsverzögerungen betroffen zu sein. Dies entspricht einem Anstieg von zwei Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr und liegt deutlich über den Werten während der Pandemie.
Gefährliche Tendenz: Zahlungsverzögerungen auf Vor-Corona-Niveau
Die Studie zeigt, dass die Zahlungsverzögerungen fast wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht haben. Im Jahr 2020 berichteten 82 Prozent der befragten Unternehmen von überschrittenen Zahlungsfristen, während dieser Wert 2021 auf 59 Prozent sank. In diesem Jahr stieg die durchschnittliche Dauer bis zur Begleichung der Zahlungen nur geringfügig auf 31 Tage an, verglichen mit 40 Tagen vor der Pandemie.
Besonders gefährdete Branchen
Besonders alarmierend ist der Anstieg der extrem lange überfälligen Zahlungen. 16 Prozent der Unternehmen gaben an, dass diese Zahlungen einen Anteil von zwei oder mehr Prozent an ihrem Jahresumsatz ausmachen. Dies stellt einen Anstieg von sieben Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr dar. Jochen Böhm von Coface warnte, dass solche Zahlungsverzögerungen ein spürbares Geschäftsrisiko darstellen und letztlich zur Insolvenz führen könnten.
Die Zahlungsmoral variiert stark zwischen den Branchen. Besonders schlecht schnitt die Bekleidungsbranche ab, wo 88 Prozent der Firmen von Zahlungsverzögerungen betroffen waren. In der Transportbranche waren es hingegen nur 68 Prozent. Weltweit würden sogar 80 Prozent der Forderungen, die über 180 Tage zurückliegen, überhaupt nicht mehr gezahlt.
Politische und wirtschaftliche Implikationen
Diese Entwicklungen werfen ein bezeichnendes Licht auf die aktuelle Wirtschaftspolitik in Deutschland. Die zunehmenden Zahlungsverzögerungen könnten auf eine schwache wirtschaftliche Struktur und eine mangelhafte Unterstützung durch die Regierung hinweisen. Es ist dringend notwendig, dass die Politik Maßnahmen ergreift, um die Liquidität der Unternehmen zu sichern und somit Insolvenzen zu verhindern.
Die Rolle der Bundesregierung
Die Bundesregierung muss sich fragen lassen, ob ihre Maßnahmen zur Unterstützung der Wirtschaft ausreichen. Gerade in Zeiten, in denen die wirtschaftliche Stabilität auf dem Spiel steht, ist es unerlässlich, dass die politischen Entscheidungsträger schnell und effektiv handeln. Eine starke Wirtschaft ist das Rückgrat eines stabilen Landes und sollte entsprechend geschützt werden.
Die Zahlen und Fakten, die Coface in ihrer Studie präsentiert, sind ein deutlicher Weckruf. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen in der Politik diese Signale ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um die deutsche Wirtschaft zu stabilisieren und die Unternehmen vor weiteren finanziellen Engpässen zu bewahren.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Politik in der Lage ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um die Wirtschaft zu stützen und die Liquidität der Unternehmen zu sichern. Eine stabile und florierende Wirtschaft ist nicht nur im Interesse der Unternehmen, sondern auch im Interesse der gesamten Gesellschaft.
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