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23.01.2024
15:08 Uhr

Wirtschaftsexperten warnen: Rechtsextremismus bedroht Arbeitsplätze und Wohlstand

Wirtschaftsexperten warnen: Rechtsextremismus bedroht Arbeitsplätze und Wohlstand

Die deutsche Wirtschaft steht vor einer Zerreißprobe, so warnen führende Ökonomen. Angesichts des Aufstiegs rechtsextremer Strömungen und der AfD betonen Wirtschaftsführer die Notwendigkeit, die Belegschaft über die potenziellen Gefahren für ihre Arbeitsplätze zu informieren. "Die Wirtschaft und Unternehmen wären die großen Verlierer einer AfD-Politik", mahnt Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Die Diskussion um die Einflussnahme politischer Entwicklungen auf die Wirtschaft ist brisanter denn je. Topökonomen wie Fratzscher fordern ein klares Bekenntnis der Unternehmen gegen den Rechtsextremismus und eine aktive Aufklärungsarbeit in den Chefetagen. Die Warnungen sind deutlich: Der Verlust von Millionen Arbeitsplätzen und eine Verschärfung des Fachkräftemangels durch eine Abschottungspolitik stehen im Raum.

Die Wirtschaft muss Farbe bekennen

Die Haltung der Wirtschaft zu politischen Themen ist traditionell zurückhaltend. Doch die aktuellen Entwicklungen erfordern ein Umdenken. Die Vorstände müssen jetzt Farbe bekennen gegen rechts, so Fratzscher. Es sei ein Trugschluss zu glauben, die Politik könne alleine gegen die Gefahren des Rechtsextremismus vorgehen. Die Wirtschaft müsse sich gemeinsam mit der Gesellschaft positionieren.

Beispiele aus der Praxis

Einige Unternehmen haben bereits Stellung bezogen. Der Handelsriese Edeka etwa setzte mit einem Video, das leere Supermarktregale aufzeigt, ein klares Zeichen für Vielfalt und gegen Rechtsextremismus. Die Kölner Brauerei zur Malzmühle positionierte sich mit einer Werbeanzeige, die betont: "Braun sind bei uns nur die Flaschen". Solche Aktionen sind ein wichtiger Schritt, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und ein Zeichen für Werte wie Demokratie und Vielfalt zu setzen.

Die Bedeutung offener Grenzen für den Wohlstand

Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), betont die historische Verwurzelung von Demokratie und Marktwirtschaft. Offene Grenzen sind demnach essenziell für den Erhalt des Wohlstands. Die jüngsten Demonstrationen gegen Rechtsextremismus seien ein positives Zeichen, dass die Gesellschaft heute im Gegensatz zur Weimarer Republik auf eine breite Unterstützung für Demokratie und Vielfalt bauen könne.

Die Lage in Sachsen

In Sachsen, wo die AfD laut aktuellen Umfragen stark ist, fürchtet die Wirtschaft um ihren Ruf. Sylvia Pfefferkorn, vom Verein Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen, betont die Notwendigkeit, weltweit die besten Köpfe zu gewinnen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Unternehmer müssten hier eine Vorbildfunktion übernehmen und die Werte des Unternehmens klar kommunizieren.

Die politische Lage in Deutschland erfordert ein Umdenken in allen Gesellschaftsschichten. Die Wirtschaft kann und darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen, sondern muss aktiv an der Gestaltung einer offenen und demokratischen Gesellschaft mitwirken. Es steht nicht nur der wirtschaftliche Erfolg, sondern auch die gesellschaftliche Stabilität auf dem Spiel.

Fazit

Die Warnungen der Wirtschaftsexperten sind ein deutliches Signal, dass die Zeit des Schweigens vorbei ist. Es geht nicht nur um die Wahrung des wirtschaftlichen Wohlstands, sondern auch um die Verteidigung der demokratischen Grundwerte, die unser Zusammenleben prägen. Die Wirtschaft hat eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung von Extremismus und der Förderung von Vielfalt und Offenheit. Die Zukunft Deutschlands könnte davon abhängen, wie entschlossen alle gesellschaftlichen Kräfte gegen die Gefahr von rechts stehen.

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