Warnstreiks in NRW: IG Metall erhöht Druck auf Arbeitgeber
Im aktuellen Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall angekündigt, bundesweit mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. In Nordrhein-Westfalen sind allein in 129 Betrieben Streikaktionen geplant. Die Gewerkschaft fordert in der laufenden Tarifrunde eine Gehaltserhöhung von 7 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Warnstreiks in 129 Betrieben
Nach Angaben der IG Metall werden sich am Dienstag 129 Betriebe in Nordrhein-Westfalen an den Warnstreiks beteiligen. Bereits in der Nacht zum 29. Oktober sollen in zahlreichen Betrieben Arbeitsniederlegungen stattfinden. Die Streikenden planen dabei oft, mit Fackelzügen zu den Aktionen zusammenzukommen.
Mit Ablauf des Montags endet die Friedenspflicht, während der keine Warnstreiks erlaubt sind. In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie sind rund 700.000 Menschen beschäftigt, bundesweit sind es insgesamt etwa 3,9 Millionen. Die Tarifverhandlungen werden regional geführt, jedoch stimmen sich die Arbeitgeber und Gewerkschaften der jeweiligen Tarifbezirke miteinander ab.
Forderungen und Angebote
Die IG Metall fordert in der aktuellen Tarifrunde eine Gehaltserhöhung von 7 Prozent bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Die Metallarbeitgeber haben hingegen 3,6 Prozent über einen Zeitraum von 27 Monaten angeboten. Die erste Erhöhung von 1,7 Prozent soll im Juli 2025 greifen. Die Unternehmen verweisen auf schwache Produktionswerte, fehlende Aufträge und einen immensen Wettbewerbs- und Kostendruck.
Der bisherige Tarifvertrag hatte eine Laufzeit von 16 Monaten und war Ende September ausgelaufen. „Das Angebot der Arbeitgeber ist unzureichend“, erklärte Knut Giesler, Bezirksleiter und Verhandlungsführer der IG Metall NRW. „Wir wollen mehr Entgelt. Die erste Erhöhung darf auch nicht erst im Juli 2025 kommen. Außerdem ist die Laufzeit zu lang. Dafür werden wir nun massiv mit Warnstreiks in den Betrieben Druck machen.“ Man wolle ein schnelles Ergebnis erzielen.
Weitere Verhandlungen geplant
Arbeitgeber und Gewerkschaft haben sich für diesen Donnerstag zur dritten Verhandlungsrunde in Neuss verabredet. Es bleibt abzuwarten, ob die Warnstreiks und der erhöhte Druck der IG Metall zu einem schnellen und zufriedenstellenden Ergebnis führen werden.
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und schwacher Produktionswerte ist es verständlich, dass die Arbeitgeber vorsichtig agieren. Doch die Forderungen der IG Metall nach fairen Löhnen und besseren Arbeitsbedingungen sind ebenfalls berechtigt. Es bleibt zu hoffen, dass beide Seiten bald eine Einigung finden, die sowohl den Arbeitnehmern als auch den Unternehmen gerecht wird.
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