VW-Krise: Tarifverhandlungen eskalieren – IG Metall erhebt schwere Vorwürfe
Die jüngsten Tarifverhandlungen bei Volkswagen haben eine neue Dimension der Auseinandersetzung zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft erreicht. Was bisher undenkbar war, ist nun bittere Realität: Der Konzern denkt offen über Standortschließungen nach, und die Sicherung der Arbeitsplätze steht auf der Kippe. Dies sorgt für große Unruhe unter den Mitarbeitern des deutschen Automobilherstellers.
Erste Verhandlungsrunde: Ernüchterung und Wut
Am Mittwoch, dem 25. September, trafen sich die Führungsspitze von VW, Vertreter der IG Metall und der Betriebsrat zu den ersten Tarifverhandlungen. Bereits nach dieser ersten Runde ist die Stimmung auf Seiten der Gewerkschaft mehr als angespannt. Die IG Metall zeigte sich empört über die Haltung des Konzerns.
Die Gewerkschaft berichtet, dass Volkswagen in den Verhandlungen auf seinen Sparplänen beharrt habe. Mit zahlreichen Zahlen und Statistiken versuchte der Konzern, den sogenannten „Deutschland-Malus“ zu belegen, der angeblich die Wettbewerbsfähigkeit von VW beeinträchtige. Doch die IG Metall kritisiert, dass VW keinerlei Eigenverantwortung für vergangene Fehlentscheidungen, wie den Dieselskandal oder fragwürdige Managemententscheidungen, übernommen habe.
„Gewinn-Geier“ und drohende Massenentlassungen
Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall und Verhandlungsführer für den VW-Haustarifvertrag, fasste die erste Verhandlungsrunde mit deutlichen Worten zusammen: „Die Gewinn-Geier kreisen über den Werken. Das Management scheut keine Tabus mehr.“ Laut Gröger seien weder konkrete Werke noch Beschäftigtenzahlen genannt worden, doch sei klar, dass die Belegschaft den Renditezielen des Vorstands im Weg stehe.
Gewerkschaft kämpft weiter
Trotz der ernüchternden ersten Verhandlungsrunde gibt sich die IG Metall kämpferisch. „Wir werden kein Werk verloren geben, alle Standorte müssen bleiben und wir werden für jeden Arbeitsplatz kämpfen. Unsere Kraft ist ungebrochen – unsere Solidarität über die Standorte hinweg ist grenzenlos! Niemandem liegt Volkswagen mehr am Herzen als seiner Belegschaft“, betonte Gröger.
Forderungen der IG Metall
Die IG Metall fordert den VW-Vorstand auf, von Drohkulissen wie Massenentlassungen und Werksschließungen abzurücken. Nur so könne ein konstruktiver Verhandlungsprozess gestartet werden. Die Gewerkschaft betont, dass Probleme gemeinsam mit der Belegschaft gelöst werden sollten.
Für die nächste Verhandlungsrunde hat die IG Metall klare Forderungen formuliert: „Diese Hausaufgabe sollten sie bis zur zweiten Zusammenkunft machen und Lösungen präsentieren, wie die Werke wieder mehr Auslastung erfahren und Beschäftigte wieder Fahrzeuge bauen können, welche das Blut der Menschen wieder in positive Wallung versetzt. Kein neues Auto rollt im Werk vom Band, wenn der Vorstand anderenorts die Axt ansetzt.“
Die kommenden Wochen und Monate werden zeigen, ob der VW-Vorstand bereit ist, auf die Forderungen der Gewerkschaft einzugehen, oder ob es zu weiteren Eskalationen kommt. Klar ist: Die Belegschaft wird sich nicht kampflos geschlagen geben.
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