Verzögerung der Wasserstoff-Pipeline aus Dänemark: Ein weiterer Rückschlag für Habecks Pläne
Die ambitionierten Pläne der Bundesregierung zur Förderung von Wasserstoff als zukunftsweisende Energiequelle geraten zunehmend ins Stocken. Nachdem Norwegen bereits ein milliardenschweres Offshore-Pipeline-Projekt gestoppt hat, folgt nun die nächste Hiobsbotschaft: Dänemark verschiebt den Bau einer Wasserstoff-Pipeline nach Deutschland um drei Jahre.
Herausforderungen und Verzögerungen
Das dänische Klima- und Energieministerium teilte mit, dass die Inbetriebnahme der Pipeline nun erst 2031 statt 2028 erfolgen werde. Der dänische Übertragungsnetzbetreiber Energinet erklärte, dass mehrere Aktivitäten umfangreicher und zeitaufwendiger seien als ursprünglich angenommen. Diese Verzögerung trifft die Pläne des deutschen Wirtschaftsministeriums unter Robert Habeck hart, der Wasserstoff als Schlüssel zur Transformation der Stahlindustrie sieht.
Reaktionen aus Deutschland
Der deutsche Ableger von Gasunie, dem niederländischen Gasinfrastruktur-Unternehmen, das an dem Projekt beteiligt ist, bedauert die Verzögerung, zeigt jedoch Verständnis dafür. Ein Sprecher von Gasunie erklärte, dass solche Projekte durch hohe regulatorische, genehmigungsrechtliche, kommerzielle und technische Komplexität gekennzeichnet seien. Trotz des hohen Interesses der Bundesregierung fehle es noch an ausreichenden Rahmenbedingungen für einen echten Marktimpuls.
Fehlende Infrastruktur als größtes Hindernis
Ein zentrales Problem bleibt die fehlende Infrastruktur in Deutschland. Aktuell gibt es kein Kernnetz für den Transport von Wasserstoff, was bedeutet, dass neue Pipelines derzeit nirgendwo angeschlossen werden können. Ohne eine entsprechende Infrastruktur zögern potenzielle Abnehmer, in Wasserstoff zu investieren.
Thyssen-Krupp hat kürzlich angekündigt, Entscheidungen über grünen Stahl aufzuschieben und möglicherweise alle Wasserstoff-Projekte zu stoppen. Auch die Unsicherheit über die Haltung zukünftiger Regierungen zu Wasserstoff trägt zur Zurückhaltung bei.
Bemühungen zur Minimierung der Verzögerung
Das Bundeswirtschaftsministerium betonte, dass man die Verzögerung so gering wie möglich halten wolle und weiterhin in engem Kontakt mit der dänischen Seite stehe. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, dass die Verzögerungen keinen Einfluss auf die Ambitionen für den Hochlauf des Wasserstoffmarktes in Deutschland hätten. Gespräche auf Arbeitsebene sollen mögliche Beschleunigungsoptionen diskutieren.
Fragezeichen hinter der Hochlaufphase
Obwohl die Bundesregierung große Investitionen in der Hochlaufphase des Wasserstoffmarktes unterstützt, bleibt die Frage, ob man wirklich schon von einer Hochlaufphase sprechen kann. Das Kernnetz für Wasserstoff steht weiterhin vor großen Herausforderungen. Die Bundesnetzagentur bestätigte kürzlich, dass sich die Genehmigung des Wasserstoff-Kernnetzes auf Mitte Oktober verschiebt.
Die Umstellung bestehender Erdgasinfrastruktur auf Wasserstoffnutzung konnte bisher nicht hinreichend nachgewiesen werden. Somit bleibt der Wasserstoffausbau in Deutschland vorerst auf dem Bremspedal, mit dem Ziel einer Fertigstellung bis 2032.
Die Verzögerungen und Herausforderungen werfen ein kritisches Licht auf die Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und zeigen, dass noch erhebliche Anstrengungen notwendig sind, um die ambitionierten Ziele zu erreichen.
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