US-Präsident Biden verschiebt Deutschlandbesuch wegen Hurrikan „Milton“
US-Präsident Joe Biden hat seine für Donnerstag geplante Reise nach Deutschland aufgrund des herannahenden Hurrikans „Milton“ verschoben. Dies teilte das Weiße Haus am Dienstag mit. Auch seine anschließende Reise nach Angola wird verschoben. Details darüber, wann Biden die Reisen nachholen wird, wurden nicht bekannt gegeben. Bidens Amtszeit endet im Januar.
Geplante Treffen mit deutschen Spitzenpolitikern
Der Besuch in Deutschland wäre Bidens erster bilateraler Besuch in Deutschland während seiner Amtszeit gewesen. Geplant waren unter anderem Treffen mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Am Samstag wollte Biden nach Rheinland-Pfalz weiterreisen, um auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein an einem Ukraine-Gipfel teilzunehmen. Zu diesem Gipfel waren etwa 50 NATO-Mitgliedstaaten und weitere Verbündete der Ukraine eingeladen.
Reaktionen aus Deutschland
Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit bedauerte die Verschiebung des Besuchs, zeigte jedoch Verständnis für die Situation in Florida. „Das Weiße Haus hat uns vorab informiert“, sagte Hebestreit der Deutschen Presse-Agentur.
Hurrikan „Milton“ und seine Auswirkungen
„Milton“ ist bereits der zweite gefährliche Hurrikan innerhalb kurzer Zeit, der die USA trifft. Nur anderthalb Wochen nach dem verheerenden Hurrikan „Helene“ hat „Milton“ im Golf von Mexiko an Stärke gewonnen und wurde zeitweise zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie hochgestuft. Meteorologen erwarten, dass „Milton“ am Mittwoch mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Kilometern pro Stunde die Westküste Floridas erreicht.
Florida kämpft noch immer mit den Schäden, die „Helene“ hinterlassen hat. Der Sturm traf als Hurrikan der zweithöchsten Kategorie im Nordwesten Floridas auf Land und verursachte schwere Überschwemmungen und Zerstörungen auf seinem Weg nach Norden. Weit mehr als 200 Menschen in sechs Bundesstaaten kamen ums Leben.
Politische Implikationen
Bereits am Montag war bei der täglichen Pressekonferenz im Weißen Haus die Frage aufgekommen, ob Biden seine Pläne wegen des Hurrikans verschieben würde. Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre hatte darauf ausweichend geantwortet. Bidens Umgang mit Hurrikan „Helene“ war zuvor kritisiert worden, insbesondere vom republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, der Biden und Vizepräsidentin Kamala Harris vorwarf, nicht genug für die Sturmopfer zu tun.
Die Absage der Deutschlandreise ist nicht Bidens erste Planänderung aufgrund drängender Probleme in den USA. Vor rund anderthalb Jahren sagte er wegen des Schuldenstreits im US-Kongress eine geplante Reise nach Papua-Neuguinea und Australien ab.
Fazit
Die Verschiebung von Bidens Deutschlandbesuch zeigt erneut die Herausforderungen, mit denen die USA im Angesicht von Naturkatastrophen und politischen Spannungen konfrontiert sind. Während die deutsche Bundesregierung Verständnis für die Entscheidung zeigt, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in Florida entwickeln wird und wann Biden seine geplanten internationalen Reisen nachholen kann.
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