Ukraine vor Wendepunkt: EU-Parlament diskutiert nach 1.000 Tagen Krieg mögliches Kriegsende 2025
In einer Sondersitzung des EU-Parlaments wurde am Dienstag die dramatische Situation nach 1.000 Tagen Ukrainekrieg thematisiert. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wandte sich per Videoschaltung an die Abgeordneten. Die geopolitische Lage könnte sich durch den erwarteten Machtwechsel in den USA deutlich verändern.
Paradigmenwechsel durch Trump in Sicht
Die Sorge in Brüssel wächst, dass mit der wahrscheinlichen Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus die bisherige westliche Unterstützungsstrategie für die Ukraine grundlegend in Frage gestellt werden könnte. Nach vorliegenden Informationen des Wall Street Journal plant Trump einen radikalen Kurswechsel in der Ukraine-Politik. Demnach soll die Ukraine für mindestens 20 Jahre auf einen NATO-Beitritt verzichten - im Gegenzug würden die USA weiterhin Waffen zur Verteidigung liefern.
Europäische Friedenstruppen statt US-Soldaten
Besonders brisant erscheint der Plan, eine entmilitarisierte Zone entlang der Front einzurichten, die von europäischen Friedenstruppen gesichert werden soll. Ein Trump-Berater wird mit den Worten zitiert: "Wir schicken keine amerikanischen Männer und Frauen, um den Frieden in der Ukraine zu sichern. Und wir werden auch nicht dafür bezahlen. Das sollen die Polen, Deutschen, Briten und Franzosen machen."
Die grüne Außenministerin Annalena Baerbock erklärte dazu in Berlin, Deutschland würde "als größte und wichtigste Nation in Europa eine wichtige Rolle spielen" - eine Aussage, die angesichts der desolaten Situation der Bundeswehr durchaus kritisch zu sehen ist.
Russland warnt vor Eskalation
Moskau reagierte unterdessen scharf auf Berichte über eine mögliche Freigabe von ATACMS-Raketen an die Ukraine. Die russische Außenamtssprecherin Maria Sacharowa warnte vor einer "maximalen Eskalation des hybriden Kriegs". Ein Einsatz dieser Waffen gegen russisches Territorium würde nach ihrer Einschätzung eine direkte Kriegsbeteiligung der USA und ihrer Verbündeten bedeuten.
Selenskyjs neue Friedensrhetorik
Bemerkenswert ist der jüngste Tonwechsel des ukrainischen Präsidenten. Nach einem Telefonat mit Trump äußerte Selenskyj die Überzeugung, der Krieg könne unter der neuen US-Administration schneller beendet werden. Er strebe nun eine Beendigung des Konflikts im Jahr 2025 "mit diplomatischen Mitteln" an - eine deutliche Abkehr von seiner bisherigen kompromisslosen Haltung.
Kritische Lage an der Front
Während in Brüssel über die Zukunft debattiert wird, spitzt sich die militärische Situation in der Ostukraine zu. Besonders um die Kleinstadt Kurachowe im Gebiet Donezk toben erbitterte Kämpfe. Russische Truppen konnten bereits wichtige Geländegewinne verzeichnen, die eine mögliche Einkreisung der Stadt befürchten lassen.
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich, dass der Westen seine Ukraine-Strategie möglicherweise grundlegend überdenken muss. Die Kombination aus schwindender US-Unterstützung und militärischen Rückschlägen könnte die Ukraine letztlich an den Verhandlungstisch zwingen - eine Entwicklung, die viele Beobachter bereits seit längerem vorhergesagt haben.
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