TV-Duell Trump vs. Biden: Demokraten erwägen Wechsel des Kandidaten
Das jüngste TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden hat die amerikanische politische Landschaft erschüttert. Bereits nach 13 Minuten begann Biden, den Faden zu verlieren. Er sprach von "tausend Billionären" in den USA, korrigierte sich dann auf "Milliardäre" und verwirrte das Publikum mit weiteren Zahlenfehlern. Diese kognitiven Aussetzer, kombiniert mit einem brüchigen Auftreten, ließen selbst eingefleischte Demokraten erschüttert zurück.
Die Panik in der Demokratischen Partei
Die Demokraten hatten befürchtet, dass Bidens fortgeschrittenes Alter von 81 Jahren ihn im Amt des Präsidenten überfordern könnte. Diese Befürchtungen schienen sich nun zu bestätigen. Trump nutzte die Schwächen seines Gegners gnadenlos aus und kommentierte lakonisch: „Ich habe keine Ahnung, was er da am Ende gerade gesagt hat. Ich glaube, er weiß es selber nicht.“
David Axelrod, ehemaliger Berater von Barack Obama, versuchte, die wenigen positiven Aspekte von Bidens Auftritt hervorzuheben, musste jedoch zugeben, dass Bidens verwirrtes Auftreten und brüchige Stimme schockierend waren. Auch Vizepräsidentin Kamala Harris räumte ein, dass der Start holprig war, versuchte jedoch, den Schluss als stark darzustellen.
Rufe nach einem Kandidatenwechsel
Nach dieser desaströsen Debatte mehren sich die Stimmen innerhalb der Demokratischen Partei, die einen Austausch von Biden fordern. Andrew Yang, der 2020 bei den Vorwahlen der Demokraten angetreten war, schrieb auf Twitter: „Leute, die Demokraten sollten jemand anderen nominieren, bevor es zu spät ist.“ Der Hashtag #swapJoeout (Wechselt Joe aus) macht die Runde, und ein hochrangiger Funktionär forderte gegenüber „Politico“ einen offenen Nominierungsparteitag.
Bis zum Parteitag der Demokraten in Chicago sind es noch knapp sieben Wochen. Obwohl Biden die Vorwahlen ohne nennenswerte Konkurrenz gewonnen hatte, scheint seine Nominierung nach dieser Debatte plötzlich wieder offen zu sein. Als mögliche Alternativen werden die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom und Verkehrsminister Pete Buttigieg genannt.
Trumps aggressive Taktik
Während Biden schwächelte, konnte Trump seine bekannten Wahlkampfthemen wiederholen. Er warnte vor einem Dritten Weltkrieg unter Biden und betonte, dass es der Nation nie besser ging als unter seiner Präsidentschaft. Auf die Frage, ob er eine Wahlniederlage am 5. November respektieren würde, antwortete Trump ausweichend: „Wenn die Wahlen denn frei und fair sind.“
Diese Debatte hat gezeigt, dass der Wahlkampf in den USA auf einem neuen Höhepunkt angelangt ist. Die Demokraten stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Halten sie an Biden fest oder wagen sie einen Wechsel in letzter Minute? Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Partei entscheidet und welche Auswirkungen dies auf den Wahlkampf haben wird.
Unabhängig von der Entscheidung der Demokraten bleibt die Frage, ob Biden den Anforderungen des mächtigsten Amts der Welt gewachsen ist. Die amerikanische Bevölkerung wird dies bei den kommenden Wahlen beantworten.