Traditionsunternehmen in Bedrängnis: Infineon eröffnet neues Werk in Malaysia
Die deutsche Wirtschaft steht vor einer neuen Herausforderung: Immer mehr Traditionsunternehmen sehen sich gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Existenz zu sichern. Jüngstes Beispiel ist der Chiphersteller Infineon, der nicht nur Stellen abbaut, sondern auch eine neue Fabrik in Malaysia eröffnet.
Infineon auf dem Rückzug
Infineon hat kürzlich angekündigt, 1.400 Stellen zu streichen und weitere 1.400 Arbeitsplätze in Billiglohnländer zu verlagern. Dies ist Teil eines umfassenden Plans, um Kosten zu senken und wettbewerbsfähig zu bleiben. Der größte deutsche Chiphersteller plant nun die Eröffnung einer neuen Fabrik in Malaysia. Diese Entscheidung kommt inmitten einer rückläufigen Nachfrage nach Mikrochips und harter Konkurrenz durch Branchenriesen wie TSMC, Intel, Samsung und Broadcom.
Finanzvorstand Sven Schneider schätzt die Leerstandskosten für das laufende Geschäftsjahr auf etwa 800 Millionen Euro. Diese Entwicklung wirft Fragen auf: Warum erhält ein US-Unternehmen wie Intel Unterstützung für den Bau eines neuen Chipwerks in Deutschland, während Infineon unter Druck steht? Warum wird der Ausbau bestehender Standorte in Regensburg oder Dresden nicht vorangetrieben?
Lufthansa in Turbulenzen
Auch die Deutsche Lufthansa AG kämpft mit erheblichen Problemen. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete die Fluggesellschaft einen Verlust von 222 Millionen Euro. Jahrzehntelang galt Lufthansa als die Prestige-Airline Deutschlands, doch dieser Status ist längst verblasst. Gründe für den Umsatzrückgang sind die starke Konkurrenz, steigende Personalkosten sowie hohe Treibstoffkosten und steuerliche Abgaben.
Besonders kritisch ist die Rolle der deutschen Regierung. Im Namen des „Umweltschutzes‟ wurden Maßnahmen ergriffen, die den Flugverkehr in Deutschland erheblich beeinträchtigen. Dies, obwohl während der EM 2024 allein 531.000 Euro an Steuergeldern für Flugtickets von Regierungsmitgliedern ausgegeben wurden. Diese Doppelmoral lässt Zweifel aufkommen, ob es wirklich um den Schutz des Klimas geht oder um die Durchsetzung einer politischen Ideologie.
Continental strebt Konzernspaltung an
Der deutsche Konzern Continental plant, seine Geschäftsbereiche Automobilzulieferung und Reifenproduktion voneinander zu trennen. Diese Entscheidung soll Ende des Jahres umgesetzt werden. Die Konzernführung unter Nikolai Setzer ist überzeugt, dass die schwächelnde Autosparte die prosperierende Reifendivision ausbremst. Die Reifensparte erzielte allein im ersten Quartal einen Gewinn von 374 Millionen Euro, während die Automobilsparte einen Verlust von über 250 Millionen Euro verzeichnete.
Weitere Beispiele: Depot und Esprit
Auch der Dekorationshersteller Depot und die deutsche Modekette Esprit stehen vor dem Aus. Depot meldete letzte Woche Insolvenz an und plant, 48 Standorte in Österreich zu schließen. Die genaue Zahl der betroffenen Filialen in Deutschland ist noch unklar. Esprit hat ebenfalls Insolvenz angemeldet, und nahezu alle 1300 Mitarbeiter könnten entlassen werden. Investoren sind lediglich an den Markenrechten interessiert.
Fazit: Deutsche Wirtschaft in Gefahr
Immer mehr traditionsreiche deutsche Unternehmen geraten in ernsthafte Schwierigkeiten. Fehlende Weitsicht, steigende Steuerbelastungen und ein Mangel an gezielter Unterstützung führen dazu, dass Konzerne wie Lufthansa, Infineon, Continental, Depot und Esprit in die Bredouille geraten. Statt unternehmerfreundliche Bedingungen zu schaffen, die Innovationen fördern und Wettbewerbsfähigkeit erhalten, werden ideologisch motivierte Entscheidungen getroffen, die deutsche Unternehmen ins Ausland drängen oder in die Insolvenz treiben. Dies gefährdet nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch die Zukunft der deutschen Wirtschaft insgesamt.
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