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31.10.2024
15:07 Uhr

Studie der TU Dortmund: Deutsche Journalisten und ihre grüne Neigung

Studie der TU Dortmund: Deutsche Journalisten und ihre grüne Neigung

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Technischen Universität Dortmund hat das Selbst- und Fremdbild deutscher Journalisten unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigen eine deutliche politische Neigung hin zu den Grünen, was bei Publikum und Politikern Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Ausgewogenheit der Berichterstattung weckt.

Ergebnisse der Studie: Ein starker Linksdrall

Zwischen März und Juni 2024 befragte ein Forschungsteam der TU Dortmund 525 Journalisten, darunter 54 Prozent Männer, 45 Prozent Frauen und ein Prozent, das „divers“ als Geschlecht angab. Fast die Hälfte der Befragten verfügte über mehr als 20 Jahre Berufserfahrung. Die Studie ergab, dass 40 Prozent der Journalisten beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk arbeiten, während 61 Prozent bei privatwirtschaftlichen Medien tätig sind. Mehrfachnennungen waren möglich, da einige Journalisten für mehrere Medien arbeiten.

Glaubwürdigkeit und politische Präferenzen

Rund 74 Prozent der befragten Journalisten halten den Journalismus in Deutschland für grundsätzlich glaubwürdig. Dennoch gibt es signifikante Unterschiede in der Wahrnehmung der politischen Präferenzen. Während nur 30 Prozent der Journalisten glauben, dass ihre Kollegen den Grünen nahe stehen, gaben tatsächlich 41 Prozent an, diese Partei zu unterstützen. Diese Diskrepanz lässt Zweifel an der Objektivität der Berichterstattung aufkommen.

Publikum und Politiker sind skeptisch

Die Studie zeigt auch, dass nur 53 Prozent des Publikums den Journalismus in Deutschland für glaubwürdig halten. Dies steht im starken Kontrast zu den 74 Prozent der Journalisten, die dies glauben. Besonders auffällig ist, dass 48 Prozent der Mediennutzer der Meinung sind, der Journalismus in Deutschland sei in den vergangenen Jahren schlechter geworden.

Unterschiedliche Erwartungen und Wahrnehmungen

Während 93 Prozent der Befragten von Journalisten eine möglichst neutrale und präzise Information erwarten, glauben nur 49 Prozent, dass dies auch den Journalisten selbst wichtig ist. Diese Diskrepanz zeigt sich auch in anderen Bereichen, wie dem Aufdecken von Missständen und der Transparenz der eigenen Arbeitsweise.

Politiker noch kritischer

Auch Politiker zeigen sich kritisch gegenüber dem deutschen Journalismus. Nur 48 Prozent halten die Medien für glaubwürdig, und nur 32 Prozent glauben, dass Journalisten Meinungen und Fakten klar trennen wollen. Die Mehrheit der Politiker sieht Journalisten eher daran interessiert, die politische Agenda zu beeinflussen und persönliche Meinungen zu präsentieren.

Schlussfolgerungen und Ausblick

Die Studie der TU Dortmund wirft ein kritisches Licht auf den deutschen Journalismus und zeigt deutliche Diskrepanzen zwischen Selbst- und Fremdbild. Während Journalisten ihre eigene Arbeit als glaubwürdig und ausgewogen betrachten, sehen Publikum und Politiker dies deutlich skeptischer. Diese Ergebnisse sollten als Anlass genommen werden, um die Objektivität und Ausgewogenheit in der Berichterstattung zu verbessern und das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen.

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