Stellantis vor radikalen Entscheidungen: Lancia, DS und Maserati in Gefahr
Der Mega-Konzern Stellantis, zu dem 14 verschiedene Automarken gehören, steht vor einer bedeutenden Weichenstellung. Nach einem drastischen Gewinneinbruch im ersten Halbjahr 2023 sieht sich der Konzern gezwungen, seine Markenstrategie zu überdenken. Besonders betroffen sind die Traditionsmarken Lancia, DS und Maserati, die nun um ihre Existenz bangen müssen.
Gewinneinbruch zwingt zum Handeln
Im ersten Halbjahr 2023 verzeichnete Stellantis einen Gewinneinbruch um 50 Prozent. Konzernchef Carlos Tavares machte unmissverständlich klar, dass unrentable Marken geschlossen werden könnten. Tavares betonte: „Wenn sie kein Geld abwerfen, werden wir sie schließen. Unrentable Marken können wir uns nicht leisten.“ Diese Ankündigung versetzt vor allem zwei Marken in Alarmbereitschaft.
Lancia und DS unter besonderer Beobachtung
Die italienische Traditionsmarke Lancia, einst ein großer Name im Automobilsektor, ist heute nur noch ein Nischenanbieter. Mit dem Modell Ypsilon, das 2023 lediglich 45.000 Mal verkauft wurde, ist Lancia ausschließlich in Italien vertreten. Auch die französische Premiummarke DS, die 2014 als Luxusableger von Citroën gestartet wurde, kämpft um ihren Platz im Premiumsegment. Beide Marken müssen nun beweisen, dass sie profitabel arbeiten können, um ihre Zukunft innerhalb des Konzerns zu sichern.
Maserati ebenfalls bedroht
Selbst Maserati, das Juwel im Stellantis-Portfolio, steht auf dem Prüfstand. Im ersten Halbjahr 2023 machte die Marke einen operativen Verlust von 82 Millionen Euro und verkaufte weltweit nur 6.500 Autos. Tavares betonte, dass es bei der Überprüfung der Markenvielfalt keine Tabus gebe: „Wenn sie es nicht schaffen, angemessene Werte zu verdienen, dann werden Entscheidungen getroffen.“ Spekulationen über einen möglichen Verkauf der geschätzten, aber defizitären Marke nehmen zu.
Opel auf der sicheren Seite
Während Lancia, DS und Maserati um ihre Zukunft bangen, steht Opel auf der sicheren Seite. Der Rüsselsheimer Autobauer, der 2017 von der damaligen PSA-Gruppe übernommen wurde, hat sich nach harten Krisenjahren stabilisiert und ist hochprofitabel. Neben Opel gelten auch Peugeot, Citroën und Jeep als feste Größen innerhalb der Stellantis-Gruppe.
Die geplanten Maßnahmen von Stellantis könnten zu einer erheblichen Verschlankung des Konzerns führen. Weniger Marken bedeuten höhere Marketingbudgets und weniger interne Konkurrenz für die verbleibenden Marken. Diese Strategie könnte die Profitabilität des Konzerns langfristig sichern, doch sie stellt auch eine Gefahr für traditionsreiche Namen wie Lancia, DS und Maserati dar.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein. Es bleibt abzuwarten, welche Marken ihre Existenz innerhalb des Stellantis-Konzerns sichern können und welche der radikalen Neuausrichtung zum Opfer fallen werden.
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