
Sportartikel-Giganten straucheln: Nike zieht Adidas und Puma in die Misere
Die großen Namen der Sportartikelbranche durchleben aktuell eine Phase, die an ein schlecht choreographiertes Aerobic-Video erinnert - außer Takt und mit wenig Aussicht auf eine schnelle Besserung. Der US-Gigant Nike, einst unangefochtener Marktführer, präsentiert sich derzeit so dynamisch wie ein Marathonläufer mit Wadenkrampf. Die jüngsten Quartalszahlen mögen auf den ersten Blick noch passabel erscheinen, doch der Ausblick lässt selbst hartgesottene Börsianer erschaudern.
Nike stolpert über eigene Ambitionen
Der Sportartikelhersteller aus Oregon muss sich auf einen drastischen Umsatzeinbruch im zweistelligen Bereich einstellen. Die Gründe dafür sind so vielfältig wie die Farben ihrer Sneaker-Kollektionen: neue Zölle im wichtigen chinesischen Markt, eine spürbare Konsumzurückhaltung und ein Warenlager, das sich hartnäckiger hält als unerwünschte Pfunde nach den Feiertagen. Besonders bitter: Die Bruttomarge droht um bis zu fünf Prozentpunkte einzubrechen - ein Wertverlust, der selbst erfahrene Manager ins Schwitzen bringt.
Puma kämpft ums Überleben
Während Nike hustet, bekommt Puma gleich eine handfeste Grippe. Der deutsche Sportartikelhersteller muss seine Erwartungen für 2025 deutlich nach unten korrigieren. Das bereinigte EBIT soll nur noch zwischen 520 und 600 Millionen Euro liegen - ein herber Rückschlag gegenüber den 622 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Als wäre das nicht genug, drückt ein Kosteneffizienzprogramm zusätzlich auf die Stimmung. Bis zu 75 Millionen Euro an einmaligen Belastungen sind eingeplant - Geld, das man in diesen Zeiten sicherlich lieber in Produktinnovationen investiert hätte.
Adidas - Der letzte Mann stehend?
In diesem Dreikampf der Giganten macht derzeit ausgerechnet Adidas die beste Figur. Der DAX-Konzern zeigt sich erstaunlich widerstandsfähig und peilt ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Die Kernmarke soll sogar um mindestens zehn Prozent zulegen - eine Ansage, die in der aktuellen Marktsituation fast schon verwegen klingt.
Die bittere Realität des Marktes
Die Börsenkurse spiegeln diese unterschiedlichen Verfassungen deutlich wider: Während Adidas nur leichte Kratzer davonträgt, taumeln Nike mit minus 6,5 Prozent und Puma mit minus 3,3 Prozent deutlich stärker. Es zeigt sich einmal mehr: Der Markt ist gnadenlos - besonders gegenüber jenen, die ihre hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen können.
Hinweis: Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen stellen keine Anlageberatung dar, sondern geben lediglich unsere persönliche Meinung wieder. Anleger sollten ihre Investitionsentscheidungen stets auf Basis einer umfassenden Recherche und unter Berücksichtigung ihrer individuellen Risikotoleranz treffen.
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