
Selbstbedienungsmentalität im Bundestag: Volksvertreter gönnen sich satte Diätenerhöhung
Während viele Deutsche angesichts steigender Lebenshaltungskosten jeden Euro zweimal umdrehen müssen, bescheren sich die Bundestagsabgeordneten erneut eine großzügige Gehaltserhöhung. Ab Juli 2025 sollen die monatlichen Diäten um satte 606,27 Euro auf knapp 12.000 Euro brutto steigen - ein Plus von 5,4 Prozent.
Luxuriöse Rundumversorgung auf Steuerzahlerkosten
Die üppige Diätenerhöhung ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Neben dem steuerfreien Grundgehalt von künftig 11.833,47 Euro erhalten die 630 Volksvertreter eine steuerfreie Aufwandspauschale von 5.349,58 Euro monatlich. Hinzu kommen zahlreiche weitere Privilegien wie kostenlose Büroräume, Dienstwagen, Bahn- und Flugreisen sowie ein üppiges Mitarbeiterbudget von monatlich bis zu 25.874 Euro.
Goldene Fallschirme und fürstliche Pensionen
Besonders pikant: Die Erhöhung wirkt sich auch auf die ohnehin schon großzügigen Übergangsgelder und Altersbezüge aus. Pro Jahr im Bundestag winkt ein Monat zusätzliches Übergangsgeld. Nach 18 Jahren Zugehörigkeit können ausscheidende Abgeordnete bis zu anderthalb Jahre lang weiterkassieren - zusätzlich zu ihrer späteren Pension.
Während der durchschnittliche Rentner nach 45 Arbeitsjahren mit einer Standardrente von 1.769 Euro brutto auskommen muss, können sich Ex-Parlamentarier über Pensionsansprüche von mehreren tausend Euro freuen.
Automatismus trotz Kritik nicht gestoppt
Besonders bedenklich erscheint, dass die Volksvertreter über ihre eigenen Bezüge abstimmen dürfen. Kritische Stimmen aus den Reihen der Opposition, die eine unabhängige Kommission zur Diätenfestsetzung forderten, wurden von der Mehrheit der etablierten Parteien regelmäßig weggewischt. Die FDP, die sich früher noch kritisch zeigte, schwimmt längst im Mainstream mit.
Bürger zahlen die Zeche
In Zeiten knapper Kassen, steigender Inflation und wachsender sozialer Ungleichheit wirft diese Selbstbedienungsmentalität ein bezeichnendes Licht auf die politische Klasse in Berlin. Während dem Normalbürger Sparsamkeit und Verzicht gepredigt wird, genehmigt sich die politische Elite großzügige Gehaltserhöhungen - finanziert vom Steuerzahler.
Die ausufernden Politiker-Privilegien zeigen einmal mehr die zunehmende Entfremdung zwischen Volksvertretern und Bürgern. Eine grundlegende Reform des parlamentarischen Versorgungssystems erscheint dringend geboten - doch dafür müssten die Profiteure des Systems gegen ihre eigenen Interessen abstimmen.

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