Scholz und Selenskyj: Vermittlung in Moskau als neuer Hoffnungsschimmer?
In einer Zeit, in der die Welt auf der Suche nach Frieden ist, trafen sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in Frankfurt am Main zu einem Vier-Augen-Gespräch. Das Treffen fand nach einer Konferenz der „Ukraine-Kontaktgruppe“ auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein statt, bei der Verteidigungsminister Boris Pistorius die Lieferung von Haubitzen und Luftabwehrraketen versprach. Doch für Selenskyj ist dies bei weitem nicht genug. Er fordert mehr Unterstützung, um Putin „zum Frieden zu zwingen“.
Ramstein: Ein Treffen mit hohen Erwartungen
Selenskyj nahm erstmals an einem Treffen der „Ukraine-Kontaktgruppe“ teil, die Vertreter aus 57 Nationen vereint. Pistorius versprach die Lieferung von zwölf schweren Panzerhaubitzen vom Typ PzH 2000. Diese modernen Artilleriegeschütze gelten als hochmobil, doch die Ukraine führt selten Gefechte, bei denen diese Mobilität von Vorteil wäre.
Unzufriedenheit mit westlicher Unterstützung
Selenskyj kritisierte die westlichen Verbündeten scharf. Laut dem „Wall Street Journal“ rügte er die langsame Lieferung von Luftverteidigungssystemen. Zudem äußerte er seine Enttäuschung über die Uneinigkeit hinsichtlich des Einsatzes von Langstreckenwaffen auf russischem Territorium. Selenskyj betonte, dass solche Kapazitäten notwendig seien, um Russland zu motivieren, nach Frieden zu streben.
Keine Waffen für Angriffe auf Russland
Pistorius erteilte der Ukraine eine klare Absage für die Lieferung von Langstreckenraketen, die für Angriffe auf russisches Territorium genutzt werden könnten. Dies war wohl auch Thema eines gesonderten Gesprächs zwischen Selenskyj, dem amerikanischen Verteidigungsminister Lloyd Austin und Pistorius.
Veraltete Waffensysteme?
Die Frage stellt sich, ob die aktuellen Luftabwehrwaffen noch zeitgemäß sind. Die Bundeswehr scheint auf Panzerschlachten vorbereitet, doch der moderne Luftkampf wird zunehmend mit Drohnen geführt. Hier zeigt sich ein deutlicher Mangel an Vorbereitung und Ausrüstung.
Iranische Raketen für Russland
Amerikanische Medien berichteten, dass der Iran ballistische Kurzstreckenraketen an Russland geliefert habe. Diese Raketenstellungen befinden sich außerhalb der Reichweite der bisherigen westlichen Flugabwehrsysteme, was die Dringlichkeit für alternative Lösungen erhöht.
Melnyks Vorschlag: Diplomatische Vermittlung
Andrij Melnyk, ehemaliger ukrainischer Botschafter in Berlin, schlug vor, dass Scholz eine diplomatische Vermittlung mit Moskau versuchen solle. In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ äußerte Melnyk, dass Deutschland seine diplomatischen Kanäle nutzen könnte, um Gespräche mit Putin auszuloten. Er betonte, dass die Ukrainer den Deutschen vertrauen würden.
Es bleibt abzuwarten, ob Scholz diesen Vorschlag aufgreift und ob eine diplomatische Lösung möglich ist. Die Welt schaut gespannt auf die nächsten Schritte in diesem komplexen Konflikt.
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