
Saudi-Arabiens "Vision 2030" gerät ins Stocken: Ein ehrgeiziges Projekt auf dem Prüfstand
Als Saudi-Arabien im Jahr 2015 seine "Vision 2030" vorstellte, waren viele Beobachter erstaunt über das Ausmaß und die Kühnheit des Projekts. Die Pläne umfassten ehrgeizige Vorhaben wie eine Skipiste in der Wüste, eine Stadt ausschließlich für Sport- und Unterhaltungssektor sowie eine neue autofreie und kohlenstoffneutrale Megastadt namens Neom. Diese Zukunftsvision sollte die Wahrnehmung Saudi-Arabiens auf der internationalen Bühne grundlegend verändern.
Reduzierung der Pläne
Nun, fast ein Jahrzehnt später, zeigt sich, dass viele dieser Pläne angepasst oder reduziert werden müssen. Ein Paradebeispiel ist das Projekt "The Line", eine ursprünglich auf 170 Kilometer geplante Reihe verspiegelter Wolkenkratzer in der Wüste. Nach neuesten Plänen wird diese Vision auf eine Strecke von etwas mehr als zwei Kilometern beschränkt. Ursprünglich sollte "The Line" Wohnraum für rund 1,5 Millionen Menschen bieten, nun sollen dort nur noch 300.000 Menschen leben.
Schwierige Suche nach Investoren
Ein weiteres Hindernis ist die schwierige Akquise ausländischer Investoren. Die politische Instabilität der Region und die mangelnde Transparenz der saudischen Vorschriften lassen Investoren zögern. Obwohl Saudi-Arabien von Anfang an plante, einen Großteil der Kosten selbst zu tragen, scheint das Königreich nun gezwungen, fast alle Investitionen alleine zu stemmen. Ein Großteil dieser Mittel stammt aus dem Public Investment Fund (PIF), einem der größten Staatsfonds der Welt, gespeist aus den saudischen Öleinnahmen.
Ölpreis und wirtschaftliche Abhängigkeiten
Die Abhängigkeit vom Ölpreis macht die "Vision 2030"-Projekte anfällig für Schwankungen. Um die Vision zu verwirklichen, benötigt Saudi-Arabien einen Ölpreis von rund 96 Dollar pro Barrel. Der Preis für ein Barrel Rohöl ist jedoch von rund 70 Dollar im Januar auf lediglich rund 81 Dollar in diesem Monat gestiegen. Analysten zufolge könnte dies die Umsetzung der Projekte erheblich verzögern.
Ein gemischtes Bild
Robert Mogielnicki vom Arab Gulf States Institute in Washington betont, dass der Status der "Vision 2030" weder so spektakulär noch so desaströs sei, wie teils dargestellt. Einige Teile der Vision entwickeln sich durchaus gut. Einem Bericht der US-Investmentbank Citigroup zufolge sind beim Anteil der Frauen an der Erwerbsbevölkerung, beim Anteil der Einheimischen am Wohneigentum und den Einnahmen aus nicht ölbezogenen Sektoren erhebliche Fortschritte zu verzeichnen.
Fazit: Eine Vision mit Hürden
Obwohl Saudi-Arabien hinsichtlich der Verwirklichung seiner Zukunftspläne noch viele Karten spielen könnte, stockt das Projekt derzeit und es ist insgesamt noch viel Arbeit zu tun. Die "Vision 2030" bleibt ein ambitioniertes Vorhaben, das auf dem Prüfstand steht und dessen Erfolg von vielen Faktoren abhängt.
Die aktuellen Entwicklungen werfen Fragen auf, ob Saudi-Arabien in der Lage sein wird, seine ehrgeizigen Pläne zu realisieren oder ob die Vision letztlich an den wirtschaftlichen und politischen Realitäten scheitern wird.
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