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02.11.2024
10:07 Uhr

Russlands Wirtschaft vor dem Kollaps: Putins riskantes Spiel mit den Kriegsausgaben

Russlands Wirtschaft vor dem Kollaps: Putins riskantes Spiel mit den Kriegsausgaben

Die russische Wirtschaft steht vor einer ernsten Krise, die durch die immensen Kosten des Ukraine-Kriegs verursacht wird. Präsident Wladimir Putin scheint entschlossen, den militärischen Fokus beizubehalten, was zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen könnte. Trotz seiner Bemühungen, die Wirtschaft zu stützen, droht ein Stillstand in verschiedenen Sektoren, von der Rüstungsindustrie bis hin zum Dienstleistungssektor.

Hohe Kriegsausgaben belasten die russische Zentralbank

Die russische Zentralbank steht unter enormem Druck, da die Kriegsausgaben des Kremls die finanziellen Ressourcen des Landes stark beanspruchen. Putins Strategie, die Wirtschaft an die Kriegsbedingungen anzupassen, zeigt sich in den geplanten Haushaltsausgaben, die einen klaren Schwerpunkt auf die Unterstützung des Militärs legen. Bis 2025 sollen die Militärausgaben auf 13,2 Billionen Rubel ansteigen, was 6,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts entspricht.

Die hohen Staatsausgaben für den Krieg wirken jedoch nur kurzfristig als Wirtschaftsbooster. Die russische Zentralbank sah sich gezwungen, den Leitzins erneut zu erhöhen, um die hartnäckige Inflation zu bekämpfen. Mit einem Anstieg von 19 auf 21 Prozent erreichte der Leitzins den höchsten Stand seit 2003. Die Bank machte die explodierenden Militärausgaben für diese Entwicklung verantwortlich.

Experten warnen vor Rezession und wirtschaftlichem Burnout

Analysten prognostizieren eine drohende Rezession oder gar einen wirtschaftlichen Burnout für Russland, sollte Putin seine Ressourcen nicht effizienter nutzen. Eine Analyse des Thinktanks Institute for the Study of War warnt, dass die russische Gesellschaft hohe Kosten tragen müsse, wenn der Burnout-Punkt erreicht werde. Putin könnte gezwungen sein, seine Kriegsführung zu ändern, um die Stabilität seines Regimes zu sichern.

Auf dem Schlachtfeld zeigen sich bereits die begrenzten Ressourcen. Die Materialverluste sind so hoch, dass russische Soldaten auf veraltete Panzer aus der Sowjetzeit zurückgreifen müssen. Die Rüstungsindustrie ist nicht in der Lage, die Verluste durch ausreichenden Nachschub zu kompensieren. Der russische Ökonom Wladislaw Inosemzew betont, dass der militärisch-industrielle Komplex keine modernen, zeitgemäßen Waffen produzieren könne.

Westliche Sanktionen und Arbeitskräftemangel verschärfen die Lage

Die westlichen Sanktionen und der Mangel an Arbeitskräften erschweren zusätzlich die Produktion der russischen Rüstungsindustrie. Alexandra Prokopenko vom Carnegie Endowment for International Peace erklärte, dass Russland aufgrund der Sanktionen und des Arbeitskräftemangels seine Produktion nicht weiter steigern könne.

Putins Zuversicht trotz düsterer Aussichten

Trotz der düsteren Prognosen scheint Putin entschlossen, die Staatsausgaben weiterhin auf das Militär zu konzentrieren. Für die Haushaltspläne 2025 plant er Kürzungen bei den Sozialausgaben in den Bereichen Bildung, Gesundheit und zivile Infrastruktur. Dies wird dazu führen, dass andere Sektoren der russischen Wirtschaft ausbluten, da das Militär mit attraktiven Gehaltsangeboten lockt.

Putin zeigt sich dennoch zuversichtlich, dass er seinen Kurs fortsetzen kann. „Putin scheint sehr zuversichtlich zu sein, dass er vielleicht noch ein, zwei oder drei Jahre weitermachen kann. Im Moment sieht die Situation recht stabil aus“, fasste Inosemzew zusammen.

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