Rekordbeiträge bei Krankenkassen: Bundesregierung in der Kritik
Die Krankenkassen in Deutschland stehen vor einem beispiellosen Anstieg der Beiträge im kommenden Jahr. Versicherte müssen sich auf die höchsten Beiträge seit fast 50 Jahren einstellen. Die Krankenkassen machen dafür die Bundesregierung verantwortlich und werfen ihr Wortbruch vor. Im Koalitionsvertrag sei ein höherer Steuerzuschuss vereinbart worden, der jedoch nicht eingehalten werde.
Unzureichende Finanzierung durch den Staat
Die Krankenkassen kritisieren, dass die Kosten für Empfänger von Sozialleistungen nicht vollständig vom Staat übernommen werden. Stattdessen würden diese Kosten einseitig auf die Versicherten abgewälzt. Dies führt zu einem immer größer werdenden Finanzloch bei den Kassen. Aktuell beträgt der staatliche Zuschuss für Bürgergeldempfänger lediglich 119 Euro monatlich, während die tatsächlichen Kosten laut einer Studie des Forschungsinstituts Iges dreimal so hoch seien.
Steigende Sozialabgaben
Durch die unzureichende Finanzierung des Staates wird der Beitragsanstieg für die Versicherten erheblich. Der Zusatzbeitrag soll im kommenden Jahr um 0,8 Prozentpunkte steigen, was bedeutet, dass insgesamt 17,1 Prozent des Bruttolohns auf die gesetzliche Krankenversicherung entfallen – jeweils zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu tragen. Damit nimmt Deutschland einen Spitzenplatz in Europa ein, was die Höhe der Sozialabgaben betrifft.
Kritik von Krankenkassen und Experten
Andreas Storm, Chef der Krankenkasse DAK, erklärte gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass die Bundesregierung ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag nicht eingehalten habe. „Wenn die Bundesregierung die Beiträge für Bürgergeldbezieher auskömmlich finanziert hätte, müssten Beitragszahler jetzt nicht den größten Beitragsanstieg seit 1975 bezahlen“, so Storm. Auch die Chefin des Spitzenverbandes der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, kritisierte das einseitige Abwälzen der Kosten auf die Versicherten. Durch die systematische Unterfinanzierung gingen den Kassen jedes Jahr Milliardenbeträge verloren.
Reformbedarf im Gesundheitssystem
Die Krankenkassen gehen im kommenden Jahr von einer Finanzierungslücke von etwa 13,8 Milliarden Euro aus, die durch höhere Zusatzbeiträge geschlossen werden muss. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bislang kein Konzept zur langfristigen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenkassen vorgelegt. Ein wesentlicher Kostentreiber sind die hohen Krankenhauskosten, die durch mehr stationäre Behandlungen und eine bessere Bezahlung von Pflegekräften entstehen.
Krankenhausreform: Mehr Schließungen erwartet
Mit der kürzlich im Deutschen Bundestag beschlossenen Krankenhausreform sollen die Kliniken wirtschaftlich besser aufgestellt werden. Laut Lauterbach könnten jedoch mehrere hundert Spitäler geschlossen werden müssen, da durchschnittlich jedes dritte Bett in den Kliniken leer steht. Der Gesundheitsökonom Wolfgang Greiner betont die Notwendigkeit der Reform, weist jedoch auf weiterhin bestehende Fehlanreize hin.
Die steigenden Krankenkassenbeiträge und die unzureichende staatliche Finanzierung sind ein weiteres Beispiel für die verfehlte Politik der aktuellen Bundesregierung. Es wird Zeit, dass traditionelle Werte und eine starke deutsche Wirtschaft wieder in den Vordergrund rücken, um die Belastungen für die Bürger zu reduzieren und das Gesundheitssystem nachhaltig zu stabilisieren.
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